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Eingerichtete Soko hat Buben ermittelt 07.04.2023

11-Jähriger wohl an Tod von Mädchen in Wundsiedel beteiligt

Noch immer herrscht Fassungslosigkeit, auch über Oberfranken hinaus. Nach dem mutmaßlichen Tötungsdelikt in einer Kinderhilfe-Einrichtung in Wunsiedel kommt Bewegung in den Fall. Die zuständige Sonderkommission hat einen 11-Jährigen als Beteiligten ermittelt, nachdem die Ermittler Spuren ausgewertet haben. Der Bub stammt aus der gleichen Einrichtung. Vernommen wurde er noch nicht. Die weiteren Maßnahmen werden strikt mit dem Jugendamt abgestimmt.

Am Dienstag war das zehnjährige Mädchen (04.04.) tot in seinem Zimmer dem Heim in Wunsiedel gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft ging von einem Tötungsdelikt aus – nicht aber von einem Sexualverbrechen.

Innenminister Herrmann dankt Soko nach Tod an Mädchen

Die Soko Park und das Bayerische Landeskriminalamt bei der Spurenauswertung haben hervorragende Arbeit geleistet. Den akribischen und hochengagierten Ermittlungen ist zu verdanken, dass in vergleichsweise kurzer Zeit ein Tatbeteiligter ermittelt werden konnte.Da ist ausgesprochen viel Fingerspitzengefühl gefragt. Jetzt gilt es, die genauen Hintergründe dieser Schreckenstat aufzuklären.

Schock sitzt auch bei Kindern aus Wunsiedler Heim noch tief

Das betroffene Zentrum in Wunsiedel hat nach dem Tod des Mädchens ein Krisenteam eingerichtet. Experten kümmern sich um die Kinder und Jugendlichen vor Ort. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei gehen weiter. Sozialpolitiker und Verbände fordern mehr Mittel und Personal für die Betreuung. Die pädagogischen Mitarbeitenden arbeiteten häufig am Anschlag, sagte unter anderem die SPD-Politikerin Breymaier dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Tod an Mädchen: Wie spreche ich mit meinem Kind über solche Taten?

Reagieren müssen Eltern auf jeden Fall, egal in welchem Alter, wenn der Sohn oder die Tochter darüber sprechen wollen, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE). Aber wie viel und in welcher Art Eltern mit ihren Kindern über diesen Fall reden, hänge ganz stark vom Alter ab.

Besonders wichtig laut des Erziehungsexperten: Eltern brauchen eine klare Position und Haltung zum Thema und sollten eigene Ängst oder Wut im Griff behalten, findet Ritzer-Sachs. Gut ist auch, wenn sich Mütter und Väter von den Fragen des Kindes leiten lassen und nachfragen und sachlich bleiben, ohne dramatische Details zu erzählen.

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