Noch immer herrscht Fassungslosigkeit, auch über Oberfranken hinaus. Nach dem mutmaßlichen Tötungsdelikt in einer Kinderhilfe-Einrichtung in Wunsiedel kommt Bewegung in den Fall. Die zuständige Sonderkommission hat einen 11-Jährigen als Beteiligten ermittelt, nachdem die Ermittler Spuren ausgewertet haben. Der Bub stammt aus der gleichen Einrichtung. Vernommen wurde er noch nicht. Die weiteren Maßnahmen werden strikt mit dem Jugendamt abgestimmt.
Am Dienstag war das zehnjährige Mädchen (04.04.) tot in seinem Zimmer dem Heim in Wunsiedel gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft ging von einem Tötungsdelikt aus – nicht aber von einem Sexualverbrechen.
Die Soko Park und das Bayerische Landeskriminalamt bei der Spurenauswertung haben hervorragende Arbeit geleistet. Den akribischen und hochengagierten Ermittlungen ist zu verdanken, dass in vergleichsweise kurzer Zeit ein Tatbeteiligter ermittelt werden konnte.Da ist ausgesprochen viel Fingerspitzengefühl gefragt. Jetzt gilt es, die genauen Hintergründe dieser Schreckenstat aufzuklären.
Das betroffene Zentrum in Wunsiedel hat nach dem Tod des Mädchens ein Krisenteam eingerichtet. Experten kümmern sich um die Kinder und Jugendlichen vor Ort. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei gehen weiter. Sozialpolitiker und Verbände fordern mehr Mittel und Personal für die Betreuung. Die pädagogischen Mitarbeitenden arbeiteten häufig am Anschlag, sagte unter anderem die SPD-Politikerin Breymaier dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.