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Großbritannien trauert 08.09.2022

Queen Elizabeth II. ist tot

Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral gestorben. Elizabeth Alexandra Mary Windsor, so ihr voller Name, saß über 70 Jahre lang auf dem Thron des vereinigten Königreichs. Sie starb im Beisein ihrer Familie um Thronfolger Prinz Charles, die in den vergangenen Stunden zu dem schottischen Anwesen angereist waren.

Elizabeth II. war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Sie war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.

Thronfolge geklärt

Beerbt wird Elizabeth II. von ihrem Sohn Charles (73). Queen-Enkel Prinz William (40) rückt zum Thronfolger auf. Nummer zwei in der Thronfolge ist nun der 9-jährige Prinz George.

Charles und Camilla bleiben auf Schloss Balmoral

Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. bleiben der neue britische König Charles und dessen Frau Camilla heute Abend im schottischen Schloss Balmoral. Das teilte der Palast mit. Demnach kehren sie morgen wieder nach London zurück.

Zwölf Tage Trauerzeit

Ab heute trägt Großbritannien Schwarz. Die zwölftägige Trauerzeit beginnt mit dem Tag, an dem die Königin stirbt. Also heute. Der Tag, an dem die Königin stirbt, wird als D-Day bezeichnet, während jeder Tag danach als D+1 und D+2 und so weiter bezeichnet wird.

Flaggen auf halbmast

Die Flagge am Buckingham Palace wurde um 18.30 Uhr Ortszeit (19.30 Uhr deutscher Zeit) auf halbmast gesenkt. Menschen in der Menge, die sich vor den Toren versammelt hatten, begannen zu weinen und Fotos zu machen, als ein einzelner Hubschrauber im Himmel kreiste. Die offizielle Website der Royals wurde bis auf Weiteres abgestellt

Kanzler Scholz: Queen war Vorbild für Millionen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die britische Königin Elizabeth II. als «Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland» gewürdigt. Scholz hob am Abend nach Bekanntwerden des Todes der Queen vor allem ihren Einsatz «für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges» hervor. Dieser bleibe unvergessen. «Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor», schrieb Scholz.

Was passiert nach dem Tod der Queen?

Der Satz „London Bridge is down“ setzt am Todestag der Queen – dem sogenannten D-Day (Death-Day) einen genauen Ablauf in Gang, der durchgeplant ist. Demnach informiert ein ranghoher Beamter die britische Premierministerin Liz Truss über den Tod der Königin, die informiert dann die Regierung.

Sobald die Regierung informiert wurde, wird von der britischen Nachrichtenagentur PA eine Blitzmeldung zum Tod der Königin veröffentlicht. Auch das Königshaus veröffentlicht eine Mitteilung. Es heißt, innerhalb von zehn Minuten werden dann die Fahnen auf Halbmast gesenkt. Es folgen Salutschüsse und eine Schweigeminute, bevor sich die Premierministerin mit dem neuen König trifft.

Noch am selben Abend soll das neue Staatsoberhaupt eine Ansprache an das Volk halten. Geplant ist dieser erste Auftritt von Prinz Charles als König für 18 Uhr Ortszeit. Zudem soll in der Londoner St. Paul’s Cathedral ein Gedenkgottesdienst stattfinden.

Der Tod der Queen hat auch Auswirkungen auf die Sozialen Netzwerke. Laut dem Online-Magazin „Politico“ sollen die Banner staatlicher Social-Media-Accounts in schwarz erscheinen, als Profilbild wird das jeweilige Behördenwappen verwendet. Die Ministerien dürfen nur noch die wichtigsten Mitteilungen veröffentlichen. Retweets bei Twitter sollen so lange verboten sein, bis der Kommunikationschef der Regierung sie freigibt, heißt es.

Der Tag nach dem Tod der Queen

Einen Tag nach dem Tod der Queen wird der neue König, Thronfolger Prinz Charles, der älteste Sohn der Königin, offiziell ernannt. Das passiert um 10 Uhr morgens im St. James’s Palast. Am Nachmittag kommen die Premierministerin und ihr Kabinett zur Audienz zum neuen König.

Diese Royals stehen in der Thronfolge hinter Prinz Charles

Tag 2: Der Sarg

Zwei Tage nach ihrem Tod wird der Sarg der Queen in den Buckingham Palast nach London gebracht. Sie starb auf Schloss Balmoral in Schottland. Laut Medienberichten wird der Sarg zunächst in den Holyrood Palace in Edingburgh in Schottland gebracht, das ist die königliche Residenz.

Tag 3 und 4: Keine Zeit, zu trauern

Viel Zeit, um seine Mutter zu trauern, bleibt Prinz Charles nicht. Er muss bereits drei Tage nach ihrem Tod eine Reise durch das Vereinigte Königreich antreten. Dabei besucht er zunächst Schottland, anschließend Nordirland und erst am D-Day 7 kommt er nach Wales.

Während Charles durch das Land reist, finden in London die Proben für die sogenannte Operation „Lion“ statt. Damit ist die Prozession gemeint, bei der der königliche Sarg vom Buckingham Palast zum Regierungssitz nach Westminster gebracht wird.

D-Day 5 bis 9: Abschied nehmen

Am fünften Tag nach ihrem Tod wird der Sarg der Queen dann nach Westminster gebracht, dort finden anschließend ein Trauergottesdienst statt. In den folgenden drei Tagen ist der Sarg im Westminster Palast aufgebahrt. 23 Stunden pro Tag können sich Trauernde dort von ihr verabschieden. Da sich vermutlich lange Schlangen bilden werden, wird es voraussichtlich für VIPs besondere Tickets geben.

D-Day 10: Das Staatsbegräbnis

Am zehnten Tag nach dem Tod der Queen findet ein Staatsakt in Westminster Abbey statt. An diesem nationalen Feiertag gibt es zwei landesweite Schweigeminuten. Im Anschluss an den Staatsakt wird der Sarg in einer Prozession in die St. George’s Chapel auf Schloss Windsor gebracht. Dort erfolgt dann die Beisetzung in der King George VI.-Gedächtnis-Kapelle, Dort wurde auch Prinz Philip, der Mann der Queen, bestattet.

Ursprüngliche Meldung

Thronfolger Prinz Charles und die anderen drei Kinder von Königin Elizabeth II. sind heute eilig nach Schottland gereist, um an ihrer Seite zu sein. Auch die Prinzen William und Harry haben sich auf den Weg nach Balmoral gemacht. Vor dem Schloss hat sich inzwischen eine Menschenmenge versammelt, um der Queen gute Besserung zu wünschen. Schon am Mittwoch hatte die 96-jährige eine virtuelle Sitzung ihres Geheimrats auf Empfehlung der Ärzte abgesagt. Normalerweise gibt der Buckingham Palast keine Informationen zur Gesundheit der Queen bekannt.

 

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