Bei extremer Hitze harrten Zehntausende Fans in der prallen Sonne aus, um ins ausverkaufte Olympiastadion zu gelangen, die ersten kamen schon in den frühen Morgenstunden. Um 17 Uhr habe die Temperatur in München bei 31,9 Grad Celsius gelegen, hieß es vom Deutschen Wetterdienst. Einige Menschen kollabierten. Zum Schutz vor der Sonne habe der Konzertveranstalter Tausende Rettungsdecken und «Unmengen an Wasser» an die Fans verteilt. Doch als der Megastar dann gegen 19:30 Uhr endlich die Bühne betrat, war der schweißtreibende Stress vergessen.
Mit einem bayerischen „Servus“ startet die 34-Jährige ihre fast dreieinhalbstündige Show, in der sie 45 Songs performt. „Schön, Euch zu sehen“, sagt Swift gleich zu Beginn – auf Deutsch – und die Fans antworten mit einem Jubel, der das große Rund der Tribüne regelrecht erbeben lässt und so laut und schrill ist, dass es für einen kurzen Moment in den Ohren schmerzt. Und gleich schickt sie auch einen Gruß auf den Olympiaberg hinterher und begrüßt alle Fans „in a parc outside the stadium“. Sie sei begeistert, dass 74.000 Menschen gekommen seien, um ihr Konzert zu erleben, sagte Taylor – dann auf Englisch. «Danke, dass ihr mit uns abhängt!
Auch ohne Ticket wollten sich viele Fans den Superstar nicht entgehen lassen. Laut Polizei waren 40 000 Menschen im Olympiapark, um die Show zumindest zu hören und vom Olympiaberg auch teilweise zu sehen. Swift spielt die Songs, mit denen sie schon auf den vorherigen Stationen ihrer «Eras»-Tour die Fans begeistert hatte, zu jedem Album der vergangenen Jahre eine Auswahl im passenden Outfit. Beim Song „Shake it Off“ gibt es kein Halten mehr, das ganze Stadion tobt.
Heute Abend spielt Taylor Swift ihre zweite Show im Olympiastadion. Es ist ihr letztes Deutschlandkonzert. Der Olympiaberg könnte auch am Sonntagabend noch einmal richtig voll werden. Im Laufe des Tages wird sich der Sommer wieder durchsetzen. Dann aber mit angenehmen 24 statt der gestern erdrückenden 32 Grad.