Bereits Ende März hatte die Gewerkschaft Marburger Bund Klinikärzte zum bundesweiten Streik aufgerufen. Am Dienstag (09.05.) ist es jetzt soweit. Auch viele Kliniken in Bayern sind betroffen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums streiken rund 60 Prozent der Kliniken in Bayern. Viele Krankenhäuser könnten deshalb nur notbesetzt sein – etwa wie mit einer Besetzung am Wochenende, sagte die Pressesprecherin des Marburger Bundes Bayern, Karin Lange.
Betroffen sind unter anderen Krankenhäuser in Bayreuth, Coburg, Regensburg, Nürnberg Deggendorf, Passau, Erding, Memmingen und Günzburg.
Notfälle werden trotzdem versorgt. „Wir wollen niemanden zu Schaden kommen lassen“, betonte Lange. Die Mediziner fordern einen Inflationsausgleich und eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Am 22. Mai treffen sich die Gewerkschaft und die Arbeitgebervereinigung VKA zur fünften Verhandlungsrunde.
Dennoch bitten die Kliniken die Bevölkerung, nur im Notfall in die Klinik für Akut- und Notfallmedizin zu kommen, um die beschränkten Kapazitäten für wirklich schwer erkrankte Patienten vorhalten zu können.
Zum ersten Mal wird auch im Einzelhandel gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat einen Streik für kommende Woche angekündigt. Die erste Tarifrunde zwischen dem Handelsverband Bayern und der Gewerkschaft war zuvor ohne Ergebnis vertagt worden. Sie fordert mindestens 13,50 Euro Mindestlohn und liegt damit weit weg von den Arbeitgebern, die ein Plus von fünf Prozent in zwei Schritten boten.