dpa
08.03.2022

Bayern: Vorbereitungen auf Kriegsflüchtlinge laufen

Über 100 tausend Kriegsflüchtlinge könnten nach Einschätzung von Innenminister Hermann nach Bayern kommen.

Kommunen soll finanziell geholfen werden

Hermann und Ministerpräsident Söder haben heute das Münchner Ankunfts-Zentrum in der Maria Probst Straße besucht. Der Freistaat versucht aktuell jede Kapazität zu nutzen, so Söder. Die Kosten für die Aufnahme der Geflüchteten soll den Kommunen voll erstattet werden. Dafür nimmt er den Bund in die Pflicht, um für eine einheitliche Verteilung und einen finanziellen Ausgleich zu sorgen.

Im Ankunfts-Zentrum sprachen der Ministerpräsident und sein Innenminister mit einigen der Geflohenen und überreichten den Kindern Fußbälle und Kuscheltiere. „Hier sind Sie in Sicherheit!“ teilte Söder über eine Dolmetscherin den Ukrainern mit.

München

Erste größere Notunterkünfte in München gibt es bereits. Das Luisengymnasium beim Münchner Hauptbahnhof ist komplett gesperrt worden, dort werden jetzt Schlafplätze für Geflohene aus der Ukraine geschaffen. Die Schülerinnen und Schüler werden daher jetzt (nach den Faschingsferien) für mindestens eine Woche Distanzunterricht bekommen.

Ab heute wird außerdem eine Leichtbauhalle an der Neuherbergerstraße als Notunterkunft aufgebaut. Außerdem sollen bis Ende der Woche bis zu 100 Personen u.a. in einem Hotel beim Hauptbahnhof unterkommen.

Augsburg

In Augsburg müssen sich alle Geflohenen zunächst im ANKER Schwaben Behördenzentrum in der Aindlinger Straße registrieren lassen. Oberbürgermeisterin Eva Weber betont: „Wir lassen die Menschen nicht allein. Selbstverständlich stehen wir für den Fall bereit, dass Deutschland Geflüchtete aus der Ukraine aufnimmt, die ihre Heimat verlassen müssen. Wir gehen davon aus, dass auch bei der möglichen Aufnahme Geflüchteter aus dem Herkunftsland Ukraine eine Koordination auf der Bundes- und Landesebene erfolgen wird. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten.“

In Augsburg kann jede geflohene Person kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, benötigt wird ein ukrainischer Ausweis oder Reisepass.

Nürnberg

Die Feuerwehr und das Bayrische Rote Kreuz (BRK) haben gemeinsam die beiden Turnhallen der Berthold-Brecht-Schule zu einer Erstanlaufstelle umfunktioniert.

Innenminister Hermann machte sich bereits ein Bild von vor Ort und lobte die Stadt Nürnberg für das Engagement: „Das ist ja eine der ersten, die in diesem großen Stil das bereitgestellt hat. Wir werden das aber jetzt sehr schnell in nahezu allen Städten und Landkreisen brauchen“.

 

Zur Übersicht

Auch interessant