Auch fehlendes Fachpersonal verhindert Betrieb von Isar 2
Bei Isar 2 werde immer wieder über die technische Seite gesprochen, das sei aber «gar nicht die relevante Debatte», betonte Glauber. Entscheidend sei fehlendes Fachpersonal. Das sei gegangen und habe sich neue Jobs gesucht und inzwischen gäbe es auch keine Ausbildung mehr, sagt der Minister. «Wer soll denn am Ende das Kraftwerk fahren?» Ähnlich äußerten sich zuvor auch wiederholt die Betreiber der Atomkraftwerke, auch sie beklagten einen Mangel an Fachkräften.
Neubau von Atommeilern sieht Glauber skeptisch
Auch bei den von der CSU und der CDU in ihren Wahlprogrammen thematisierten Neubauten von Atommeilern gibt sich Glauber eher skeptisch: «Ich wünsche jedem bayerischen, jedem deutschen Abgeordneten in seinem Stimmkreis viel Freude, wenn er den Menschen die wunderschöne Nachricht überbringt, dass bei ihm ein kleines Kernkraftwerk vor der Haustür steht.»
Keine Eile bei Vorlage eines neuen Klimaschutzgesetzes
Bei der neuen Gesetzesvorlage für die verschobenen bayerischen Klimaschutzziele will sich Glauber Zeit lassen. Er werde dafür die Bundestagswahl abwarten. Es sei wichtig, zu wissen, welches Ziel sich die neue Bundesregierung setze. Dann solle Bayern synchronisieren.
In Bayern war jüngst bekanntgeworden, dass CSU und Freie Wähler das gesetzlich verankerte Ziel der Klimaneutralität des Freistaates bis 2040 kippen wollen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) begründen dies mit der fehlenden Verfügbarkeit von Kernenergie, obwohl diese im bayerischen Energiekonzept bisher keine Rolle spielte. Aus ihrer Sicht muss der Wirtschaft im Land mehr Energie zur Verfügung gestellt werden.
Glauber: Kein Verständnis für weniger Natur- und Umweltschutz
Glauber setzte auch hier einen Kontrapunkt: «Ich habe kein Verständnis dafür, die erste Reaktion für wirtschaftlichen Schwund oder für konjunkturellen Einbruch am Ende bei Natur- und Umweltschutz zu suchen. Das ist der falsche Aspekt.»