Ein tolles Bergpanorama auf Instagram, eine einfache Routenbeschreibung in einer App – zahlreiche Wanderrouten werden im Netz extrem einfach begehbar dargestellt. Doch diese Woche wurde es einer Schulklasse in Österreich zum Verhängnis: Rund 100 deutsche Schüler und Lehrer mussten i im österreichischen Kleinwalsertal mit dem Hubschrauber aus Bergnot gerettet werden. Die Schulklasse war auf einer sehr schwierigen Route unterwegs, die im Interne als „Feierabendrunde“ beschrieben war.
Nach dieser Rettung warnt unter anderem die Bergwacht Bayern vor ungeprüften Wander-Infos aus dem Internet oder Apps. Leider gebe es Tourenbeschreibungen, die den Anspruch oder die Schwierigkeit einer Route und das Gefahrenpotenzial nicht genau wiedergeben, heißt es auch vom Alpenverein. Ein Problem seien auch Influencer, die auf Instagram Bilder von traumhaftem Bergpanorama zeigen – aber nicht, wie schwer es teilweise ist, dorthin zu kommen.
Solche Internetbeiträge, die nicht genügend geprüft sind, können Wanderer in lebensgefährliche Situationen bringen. Stefan Winter vom DAV erklärt die Gefahr gegenüber der dpa:
Das Schwierige an Beschreibungen im Internet ist, dass nicht bekannt ist, wie erfahren und leistungsstark die Autoren sind. So wird ein Profibergsteiger eine mittelschwere Tour als einfach titulieren, während diese Tour für einen Anfänger bereits an seinem persönlichen Limit ist.
Die Tipps vom Profi lauten – zuerst ins Impressum einer Internetseite schauen, um zu überprüfen, wer der Autor ist. Am besten sind sie vorbereitet, wenn Sie sich auf Plattformen der alpinen und der Tourismusverbände informieren. Auch die Internetseiten der DAV und der Bayerischen Bergwacht sind ideale Anlaufstellen.
Zudem bieten auch viele Kommunen oder etwa der Münchner Bergbus geführte Touren an – so haben Sie einen Profi mit auf der Wanderung, der auf Ihre individuellen Stärken und Schwächen eingehen kann.