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Alle Infos 04.10.2022

Der "Ingwer"-Prozess: Star-Koch Alfons Schuhbeck steht vor Gericht

Update erster Prozesstag (05.10.2022)

Schuhbeck trat am Mittwoch das erste mal vor das Landesgericht in München. Laut seiner Verteidigung sei er Opfer – kein Täter. Denn es sei nicht bewiesen, dass er selbst die Kassen manipuliert habe oder dies in Auftrag gegeben habe. Der Nebenangeklagte – sein Computerfachmann, der die Software zur Kassenmanipulation eingebaut hat – belastet den 73-Jährigen allerdings schwer: Er behauptet, dass nur Schuhbeck allein das Tool zur Manipulation verwenden konnte.

Zum Prozessauftakt gab die Staatsanwaltschaft auch die genaue Steuersumme bekannt, die Alfons zwischen 2009 und 2016 hinterzogen haben soll: Es handle sich dabei um 2,3 Millionen Euro.

Heute wird kein Urteil gefällt – der Prozess zieht sich mindestens bis zum 23. Dezember.

Verdacht der Steuerhinterziehung: Muss Alfons Schuhbeck ins Gefängnis?

Der Star-Koch aus München steht ab Mittwoch, den 5. Oktober 2022 vor Gericht. Sein Prozess um den Vorwurf der Steuerhinterziehung startet, dessen Verfahren die Justiz unter dem Codenamen „Ingwer“ (das liebste Gewürz des Kochs) führt.

Doch was genau steht im Raum und wird Schuhbeck vorgeworfen? Dem Koch wird vorgeworfen, Millionenbeträge an Steuern hinterzogen zu haben. In 25 Fällen hat die Staatsanwaltschaft des Landgerichts München I ihn wegen Steuerhinterziehung angeklagt – es sind 18 Verhandlungstage bis in den Dezember angesetzt. Schuhbeck gab direkt nach dem Aufkommen der Vorwürfe bekannt, dass er eng mit der Staatsanwaltschaft zusammenarbeiten möchte und Rede und Antwort stehen wird.

Tatorte, an denen mutmaßlich die Steuern hinterzogen wurden, sind seine Münchner Restaurants „Orlando“ und „Südtiroler Stuben“. Laut Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ habe er einen Komplizen gehabt – einen Computerspezialisten, der durch ein spezielles Programm die Tageseinnahmen aus dem Kassensystem löschte. Somit tauchten diese Summen nicht in den zu versteuernden Einnahmen auf.

Alfons Schuhbeck droht sogar eine Gefängnisstrafe – erst Ende Dezember wird das volle Strafmaß bekannt gegeben.

Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass der 73-Jährige in finanziellen Problemen steckt. Er musste Privatinsolvenz anmelden. Bis zuletzt habe er versucht, durch eigenes Kapital sowie staatliche Unterstützung, seine Restaurants vor der Pleite zu bewahren.

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