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Mord, Entblößung, Verhaftung 29.06.2023

Die 10 größten Musikskandale der 70er Jahre

Die 1970er Jahre waren eine Ära der kulturellen Umwälzungen, des politischen Aktivismus und der musikalischen Revolution. Doch neben all den bahnbrechenden Hits und ikonischen Künstlern gab es auch einige Skandale, die die Musikgeschichte dieser Zeit geprägt haben. 

Das sind die 10 größten Musikskandale der 70er!

1 Jim Morrison's Bühnenprovokationen (The Doors)


Jim Morrison, Leadsänger der Band The Doors, war bekannt für seine exzessiven Auftritte, bei denen er das Publikum mit provokantem Verhalten schockierte. Von Obszönitäten bis hin zu öffentlicher Entblößung sorgte Morrison für zahlreiche Kontroversen. Morrison war beispielsweise bekannt dafür, sich auf der Bühne auszuziehen oder sich nur spärlich zu bedecken. Diese bewussten Akte der Nacktheit wurden oft als Tabubruch wahrgenommen und lösten bei Publikum und Medien heftige Diskussionen aus. Zudem nutzte Morrison während seiner Auftritte häufig obszöne Sprache und bezog explizite sexuelle Inhalte in seine Songtexte ein. Diese Offenheit sorgte für Empörung, aber auch für Faszination unter seinen Fans. Morrison suchte bewusst die Konfrontation mit dem Publikum, indem er provokante Kommentare von der Bühne aus abgab. Diese Interaktionen waren oft unvorhersehbar und konnten von Beleidigungen bis hin zu politischen Statements reichen. Mehrere Auftritte von The Doors endeten in Zusammenstößen mit der Polizei. Ein berühmtes Beispiel ist der Vorfall in Miami, bei dem Morrison während eines Konzerts verhaftet wurde, nachdem er angeblich "unanständige und obszöne" Sprache verwendet hatte.

2 Die Trennung der Beatles


Die Auflösung der Beatles im Jahr 1970 schockierte Millionen von Fans weltweit. Die Band, die das Musikgeschehen der 60er Jahre dominiert hatte, ging getrennte Wege.... Das Ende einer Ära! Während ihrer Karriere hatten die Beatles zahlreiche künstlerische Differenzen und Meinungsverschiedenheiten. Diese Spannungen wurden in den 70er Jahren verstärkt und führten dazu, dass die Bandmitglieder eigene Wege gehen wollten. Die Mitglieder der Beatles, darunter Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr, verfolgten in den 70er Jahren zunehmend ihre eigenen Solokarrieren. Jedes Mitglied hatte unterschiedliche musikalische Vorstellungen und Ambitionen. Zudem wurde die Beziehung zwischen John Lennon und Yoko Ono oft als ein Faktor gesehen, der die Spannungen innerhalb der Band verschärfte. Lennons Fokus auf seine Beziehung und seine politischen Aktivitäten führte dazu, dass er bei Aufnahmen nicht dabei war. 

3 Der Mord an Marvin Gaye


Marvin Gaye, ein herausragender R&B- und Soul-Künstler, der Hits wie "Sexual Healing" und "What's Going On" hervorbrachte, wurde Opfer einer herzzerreißenden Tragödie. Marvin Gayes aufstrebende Karriere und sein einzigartiges musikalisches Talent hatten ihn zu einem wichtigen Botschafter für soziale Veränderungen gemacht. Doch trotz seines Erfolgs war sein persönliches Leben von familiären Konflikten überschattet. Besonders belastend war seine Beziehung zu seinem Vater, Marvin Gaye Sr., die im Laufe der Jahre immer angespannter wurde. Am 1. April 1984 erreichte die familiäre Auseinandersetzung ihren schrecklichen Höhepunkt, als Marvin Gaye von seinem eigenen Vater erschossen wurde. Der Streit, der die Tragödie auslöste, drehte sich um finanzielle Konflikte und persönliche Spannungen. Der Mord schockierte die Musikwelt zutiefst und führte zu einer Welle der Trauer und Bestürzung unter Fans und Kollegen.

4 Provokationen der Sex Pistols

Die 1970er Jahre waren eine Zeit des Aufbruchs und des Wandels, und in dieser Atmosphäre der sozialen Umwälzungen bahnte eine Band namens Sex Pistols einen neuen Weg der musikalischen Provokation. Sie waren bekannt für ihre Auftritte, die bewusst provokativ und rebellisch gestaltet waren. Auf der Bühne provozierten sie mit roher Energie, obszönen Gesten und offenem Spott gegenüber etablierten Normen. Ihr Song "God Save the Queen" wurde kurz vor dem silbernen Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. veröffentlicht und galt als offene Kritik an der königlichen Institution. Die Single führte zu Kontroversen und wurde von den britischen Behörden als respektlos angesehen. Die Sex Pistols wurden zu den Vorreitern der Punk-Bewegung, die sich gegen die kulturellen und gesellschaftlichen Normen auflehnte. Ihre Musik und Ästhetik standen im Widerspruch zur Mainstream-Kultur und forderten eine Veränderung.

5 David Bowie's Ziggy Stardust Persona

In den 70er Jahren stieg David Bowie mit seiner ikonischen Persona Ziggy Stardust in den Rock-Olymp auf. Er schuf mit Ziggy Stardust eine theatralische und bisexuelle Alien-Persona. Diese Figur, die auf dem Album "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" (1972) präsentiert wurde, brachte frischen Wind in die Musikszene. Ihre exzentrische Kleidung und androgynes Erscheinungsbild brachen mit traditionellen Geschlechterrollen. Bowie spielte mit einer  fluiden Identität und half dabei, ein Gespräch über sexuelle Identität in der Gesellschaft anzustoßen. Die Texte und das Auftreten von Ziggy Stardust enthielten subtile Anspielungen auf Homosexualität und sexuelle Freiheit. Dies führte zu Kontroversen und Diskussionen über die Darstellung von LGBTQ-Themen in der Musik.

6 Led Zeppelin's Drogenexzesse

Led Zeppelin zählten zu den erfolgreichsten Rockbands der 70er Jahre, doch der Preis für ihre Erfolge waren Drogenexzesse, die sich negativ auf die Bandmitglieder und ihre Musik auswirkten. Insbesondere Sänger Robert Plant und Gitarrist Jimmy Page waren in den 70er Jahren dem Heroin und Kokain verfallen. Diese Substanzen beeinträchtigten nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch ihre Fähigkeit, kreativ zu arbeiten. Die Konzerte von Led Zeppelin in den 70er Jahren wurden von Drogen- und Alkoholexzessen begleitet, die zu unberechenbaren Auftritten führten. Die Band war berüchtigt für ihre improvisierten und oft chaotischen Shows. Die kreativen Höhenflüge von Led Zeppelin wurden von Kritikern und Fans gefeiert, doch die Drogenexzesse und die damit verbundenen Probleme warfen einen Schatten über ihre Karriere. Der Niedergang der Band in den späten 70er Jahren war zum Teil auf diese Probleme zurückzuführen.

7 Die Kontroverse um "Imagine" von John Lennon


John Lennons Friedenshymne "Imagine" sorgte für Aufsehen, da er darin die Idee einer weltweiten Einheit und den Verzicht auf materielle Güter propagierte. Dies wurde von einigen als utopisch und naiv angesehen. "Imagine" wurde zu einer Hymne für den Frieden und die Vorstellung einer besseren Welt. Die Texte riefen zu einer Welt ohne Grenzen, Religionen oder materielle Besitztümer auf, und die Botschaft wurde von vielen als visionär und inspirierend angesehen. Ein kontroverser Aspekt des Liedes war die Zeile "Imagine there's no heaven", die Kritik an organisierten Religionen ausdrückte. Diese Passage löste bei einigen Gläubigen Empörung aus, da sie als Angriff auf den Glauben interpretiert wurde. Während das Lied von vielen als Aufruf zum Frieden verstanden wurde, sahen es manche als politische Manifestation. Die Zeilen "Imagine there's no countries" und "Imagine no possessions" wurden als kritische Kommentare zur kapitalistischen Gesellschaft und den bestehenden politischen Strukturen aufgefasst.

8 Die Inhaftierung von Elvis Presley

Der "King" im Exil: Elvis Presley hatte bereits in den 50er und 60er Jahren Musikgeschichte geschrieben und galt als Ikone des Rock 'n' Roll. Seine Musik und sein Charisma hatten ihm eine riesige Fangemeinde eingebracht. Im Dezember 1970 wurde Elvis Presley auf dem Flughafen von Los Angeles festgenommen, nachdem er mit Drogen aufgegriffen worden war. Er hatte eine große Menge verschreibungspflichtiger Medikamente dabei, die ohne gültige Rezepte waren. Die Inhaftierung schockierte die Öffentlichkeit, die den Sänger bisher als Vorbild und strahlenden Star wahrgenommen hatte. Viele Fans und Medien waren besorgt über seinen Gesundheitszustand und den möglichen Drogenmissbrauch. Der Vorfall beeinträchtigte das Image von Elvis Presley erheblich. Die Inhaftierung stand im krassen Gegensatz zu seinem öffentlichen Image als bodenständiger und respektabler Künstler.

9 Die Gerüchte um den "Paul ist tot"-Mythos (Beatles)

Angeblich begannen die Gerüchte um Paul McCartneys Tod 1967, als Fans behaupteten, in Songtexten und Albumcovern der Beatles versteckte Hinweise auf seinen Tod zu finden. Sie analysierten dafür Beatles-Songs rückwärts und entdeckten vermeintliche "Beweise" für den Tod von Paul McCartney, indem sie aus Textstellen "versteckte" Botschaften herauslasen. Auch das Cover des Albums "Abbey Road" (1969) wurde von einigen als Hinweis auf den angeblichen Tod interpretiert: McCartney trägt keine Schuhe und überquert eine Straße wie ein Leichnam. Die Gerüchte wurden von den Medien aufgegriffen und verbreiteten sich rasch. Die Geschichte erhielt immense Aufmerksamkeit und führte zu einer wahren Sensation. Paul McCartney selbst reagierte humorvoll auf die Gerüchte und brachte 1970 ein Soloalbum ("Paul McCartney") heraus, auf dessen Cover er eindeutig lebendig und gesund war.

10 Die Verbrechen von Gary Glitter

Ein weiterer bedeutender Musikskandal der 70er Jahre war der Fall von Gary Glitter - einem britischen Rockmusiker, der in den 1970er Jahren mit Hits wie "Rock and Roll (Part 2)" und "Do You Wanna Touch Me?" große Bekanntheit erlangte. Er war bekannt für seine aufwändigen Bühnenshows und auffälligen Outfits. Jedoch wurde Gary Glitter später in den 1990er Jahren und erneut in den 2000er Jahren wegen schwerwiegender Verbrechen angeklagt. 1999 wurde er wegen Besitzes von Kinderpornografie verurteilt und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 2006 wurde er in Vietnam wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verhaftet und später zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Die Anschuldigungen gegen ihn und seine Verurteilungen warfen einen Schatten über seine Musikkarriere und führten zu Diskussionen über den Umgang der Gesellschaft mit solchen Fällen in der Unterhaltungsindustrie.

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