Die Musikszene der 80er Jahre war geprägt von schillernden Persönlichkeiten, experimenteller Musik und einer aufregenden Popkultur. Doch neben all den Hits und Erfolgen gab es auch einige Skandale, die die Schlagzeilen beherrschten.
Der Milli Vanilli Skandal ist einer der bekanntesten Musikskandale der 80er Jahre: Das deutsche Pop-Duo, bestehend aus Fab Morvan und Rob Pilatus, erlangte Ende der 80er Jahre weltweiten Ruhm mit ihren Hits wie "Girl You Know It's True" und "Blame It on the Rain". Sie gewannen sogar einen Grammy Award für die Beste Neue Künstlergruppe. Allerdings wurde im Jahr 1989 während eines Live-Auftritts enthüllt, dass Milli Vanilli nicht die tatsächlichen Sänger ihrer Songs waren! Die beiden hatten lediglich die Lieder lippen synchronisiert und mimten vor Publikum und in Musikvideos. Die Öffentlichkeit war entsetzt über diese Täuschung, da Milli Vanilli als authentische Popstars präsentiert worden waren. Die Glaubwürdigkeit der Band sank rapide und ihre Plattenverkäufe brachen ein. Der Grammy Award, den sie für den Besten Neuen Künstler erhalten hatten, wurde ihnen später aberkannt.
Bei einem Werbedreh für Pepsi im Jahr 1984 erlitt Michael Jackson schwere Verbrennungen. Während des Drehs in Los Angeles sollte Jackson die Bühne heruntergehen, als plötzlich ein pyrotechnischer Effekt schiefging. Die Pyrotechnik wurde versehentlich zu früh ausgelöst, was dazu führte, dass das Haar von Michael Jackson Feuer fing. Schnell reagierende Mitarbeiter eilten herbei, um das Feuer zu löschen und Jackson zu retten.
Jackson erlitt bei dem Unfall schwere Verbrennungen am Kopf und musste umgehend ins Krankenhaus gebracht werden. Er musste sich zahlreichen Operationen und Behandlungen unterziehen, um die Brandverletzungen zu behandeln und sein Aussehen wiederherzustellen. Dieser Vorfall hatte nicht nur physische Auswirkungen auf Jackson, sondern auch psychologische und emotionale Folgen. Er litt unter starken Schmerzen und kämpfte mit den Folgen der Verletzungen. Es wird berichtet, dass dieser Vorfall Jackson dazu veranlasste, Schmerzmittel einzunehmen, um mit den physischen und emotionalen Belastungen umzugehen, was später zu einer Abhängigkeit führte.
Der Vorfall mit der Fledermaus und Ozzy Osbourne gehört zu den bekanntesten und kontroversesten Geschichten in der Rockgeschichte. Bei einem Konzert des exzentrischen Rockers im Jahr 1982 in Iowa wurde ihm eine lebende Fledermaus von einem Zuschauer auf die Bühne geworfen. Ohne zu erkennen, dass es sich um ein echtes Tier handelte, biss Ozzy Osbourne in einer impulsiven Reaktion den Kopf der Fledermaus ab.
Der Vorfall sorgte für einen riesigen Skandal und schockierte die Öffentlichkeit. Die Medien berichteten ausführlich darüber und es gab kontroverse Diskussionen über das Verhalten von Ozzy Osbourne. Kritiker warfen ihm Tierquälerei vor, während seine Fans den Vorfall als weiteren Ausdruck seiner rebellischen und unvorhersehbaren Persönlichkeit ansahen.
Später erklärte Ozzy Osbourne, dass er glaubte, die Fledermaus sei eine Attrappe oder ein Spielzeug gewesen, da ihm während seiner Konzerte häufig Gegenstände auf die Bühne geworfen wurden. Erst nachdem er den Kopf abgebissen hatte, erkannte er, dass es sich um ein echtes Tier handelte. Osbourne wurde sofort ärztlich behandelt, um mögliche Krankheiten zu verhindern.
Das Video zu Madonnas Hit "Like a Prayer" aus dem Jahr 1989 sorgte für einen der größten Skandale ihrer Karriere. Darin ist Madonna als Zeugin eines Mordes zu sehen und betet vor einem brennenden Kreuz um Vergebung. Sie wird auch mit religiösen Symbolen wie Stigmata und einem schwarzen Jesus in Verbindung gebracht.
Diese Darstellungen wurden von einigen als blasphemisch und respektlos gegenüber dem Christentum wahrgenommen. Religiöse Gruppen, konservative Organisationen und sogar der Vatikan protestierten gegen Madonna und das Video. Es gab Boykottaufrufe gegen ihre Musik und Werbekampagnen, und der Getränkekonzern Pepsi, für den sie zu der Zeit als Werbegesicht tätig war, zog den Vertrag mit ihr zurück.
Trotz des Skandals und der Kontroverse erwies sich "Like a Prayer" als großer kommerzieller Erfolg und wurde zu einem der bekanntesten Hits von Madonna. Das Video und der dazugehörige Skandal markierten jedoch einen Wendepunkt in Madonnas Karriere, bei dem sie deutlich machte, dass sie bereit war, Grenzen zu überschreiten und provokative Themen anzusprechen.
Die britische Heavy-Metal-Band Judas Priest wurde im Jahr 1990 angeklagt. Kläger waren Eltern, deren Söhne sich angeblich aufgrund der Musik von Judas Priest das Leben genommen hatten. Die Klage behauptete, dass Botschaften in den Texten der Band versteckt seien, die zum Suizid anstiften würden.
Die Bandmitglieder von Judas Priest bestritten vehement, dass sie absichtlich unterschwellige Botschaften in ihre Musik eingebaut hätten. Letztendlich entschied die Jury, dass Judas Priest nicht für den Tod der beiden Jugendlichen verantwortlich gemacht werden könne.
Die schwedische Popgruppe ABBA trennte sich offiziell im Dezember 1982. ABBA wurde 1972 gegründet und bestand aus den Mitgliedern Agnetha Fältskog, Björn Ulvaeus, Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad.
Obwohl ABBA als eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten gilt und zahlreiche Hits wie "Dancing Queen", "Mamma Mia" und "Waterloo" hatte, kamen die persönlichen Beziehungen innerhalb der Gruppe im Laufe der Zeit unter Druck. Die beiden Paare innerhalb der Band, Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad, trennten sich während der 1980er Jahre.
Die Mitglieder von ABBA beschlossen, sich zunächst eine Pause zu gönnen, um ihre persönlichen Angelegenheiten zu regeln. Im Laufe der Zeit wurde die Pause jedoch zu einer dauerhaften Trennung. Die genauen Gründe für die Auflösung von ABBA wurden nicht ausführlich öffentlich diskutiert, aber es wird angenommen, dass persönliche Differenzen und das Bedürfnis nach Veränderung eine Rolle spielten.
Der Song "Darling Nikki" aus dem Jahr 1984 erregte Aufmerksamkeit und Kontroversen aufgrund seines expliziten und sexuell aufgeladenen Textes. Der Song von Prince erzählt die Geschichte einer Begegnung mit einer sexuell sehr offenen Frau namens Nikki. Die Texte enthalten anzügliche Anspielungen und explizite Beschreibungen sexueller Handlungen.
Besonders umstritten war der Song, als er aufgrund seines Inhalts in den Fokus der Parents Music Resource Center (PMRC) geriet, einer Organisation, die sich für die Kennzeichnung von Musik mit anstößigen Inhalten einsetzte. "Darling Nikki" wurde als eines der Lieder genannt, die auf der sogenannten "Filthy Fifteen"-Liste des PMRC standen, einer Liste von Songs, die aus ihrer Sicht besonders unangemessen waren.
Der Song und die damit verbundene Kontroverse trugen zur Bekanntheit von Prince bei und halfen ihm, seinen Ruf als künstlerisch anspruchsvoller und provokativer Künstler zu festigen. Er vertrat oft eine freizügige und sexuell aufgeladene Ästhetik in seiner Musik und Performance.
Der britische Rockstar Billy Idol wurde 1990 verhaftet, nachdem er bei einer Polizeikontrolle mit Kokain erwischt wurde. Der Vorfall beeinträchtigte seine Karriere und führte zu einem öffentlichen Imageverlust.
Im Jahr 1980 kündigte die legendäre US-amerikanische Rockband KISS eine "Abschiedstour" an, bei der sie behaupteten, es sei ihre letzte Tournee. Die Ankündigung schockierte die Fans weltweit, da KISS zu dieser Zeit eine der größten und einflussreichsten Rockbands der Welt war. Es schien, als ob eine Ära zu Ende gehen würde, und viele Fans waren enttäuscht über das vermeintliche Ende der Band.
Die "Abschiedstour" von KISS wurde von intensiver Medienberichterstattung begleitet und erzeugte eine Mischung aus Begeisterung, Wehmut und Verwirrung. Einige Fans glaubten, dass dies tatsächlich das Ende von KISS bedeutete, während andere skeptisch waren und spekulierten, dass es sich um einen Marketingtrick handeln könnte. Tatsächlich stellte sich heraus, dass die "Abschiedstour" von KISS eher als ein strategischer Schachzug zur Steigerung ihrer Popularität und des Ticketverkaufs gedacht war. Die Tournee war äußerst erfolgreich und zog große Mengen an Fans an, die die Band ein letztes Mal live sehen wollten.
Nach der "Abschiedstour" setzte KISS ihre Karriere jedoch fort und veröffentlichte neue Alben und ging auf weitere Tourneen.
In den 80er und 90er Jahren war Whitney Houston eine der erfolgreichsten Musikerinnen ihrer Zeit und erlangte Weltruhm mit Hits wie "I Will Always Love You" und "Greatest Love of All". Hinter den Kulissen jedoch kämpfte sie mit persönlichen Problemen und einem zunehmenden Drogenkonsum.
Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Berichte über Houstons Drogenprobleme und exzessiven Konsum von Substanzen wie Kokain und Crack. Die Gerüchte und Klatschgeschichten um ihre Sucht wurden verstärkt, als sie in der Öffentlichkeit erschöpft oder desorientiert wirkte und Live-Auftritte verpatzte. Der Drogenskandal erreichte seinen Höhepunkt im Jahr 2000, als ein Flughafenmitarbeiter in Hawaii bei einer Durchsuchung Kokain in Houstons Gepäck fand. Obwohl sie behauptete, von der Droge nichts gewusst zu haben, wurden die Vorwürfe öffentlich und sorgten für Schlagzeilen.
Die Drogenprobleme hatten schwerwiegende Auswirkungen auf Houstons Gesundheit, ihre Stimme und ihre Karriere. Sie kämpfte mit Stimmproblemen, Gewichtsschwankungen und einem Rückgang der Qualität ihrer musikalischen Darbietungen. Trotzdem versuchte sie immer wieder, ihre Karriere fortzusetzen und sich von der Sucht zu befreien. Tragischerweise konnte Houston ihre Drogenabhängigkeit nie vollständig überwinden. Am 11. Februar 2012 wurde sie leblos in der Badewanne ihres Hotelzimmers aufgefunden und starb infolge einer versehentlichen Ertrinkung in Verbindung mit Herzkrankheiten und ihrem jahrelangen Drogenkonsum.