An heißen Sommertagen bieten Bayerns denkmalgeschützte Freibäder nicht nur eine willkommene Abkühlung, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit. Diese historischen Badeanstalten sind lebendige Zeugnisse vergangener Zeiten und machen das kulturelle Erbe Bayerns auf eine einzigartige Weise erlebbar.
Ein architektonisches Juwel findet sich am bayerischen Ufer des Bodensees: das Badehaus in Lindau-Aeschach. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts lädt es an heißen Tagen zur Erfrischung ein. Ende der 1970er Jahre rettete eine Bürgerinitiative das Badehaus vor dem Abriss – heute fühlt sich ein Tag auf dem Sonnendeck dieses lindgrünen Pfahlbaus wie eine Zeitreise an.
„Bayerns historische Bäder sind nicht nur Erholungsorte, sondern auch ein wesentlicher Teil unseres kulturellen Erbes. Ihre Erhaltung trägt auf eine erfrischende Art und Weise dazu bei, die Geschichte und Identität unserer Städte und Gemeinden zu bewahren“, erklärt Dr. Eva Maier, Oberkonservatorin am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD).
Ein weiteres Highlight ist das Felsenbad in Pottenstein, das inmitten der malerischen Fränkischen Schweiz liegt. Umgeben von dichten Wäldern und direkt an einer imposanten Felswand gelegen, erinnert die Szenerie an die wilden Landschaften Kanadas. Bereits kurz nach seiner Eröffnung im Jahr 1926 wurde das Naturbad zu einer der beliebtesten Freizeitattraktionen der Region. Nach einer denkmalgerechten Renovierung um die Jahrtausendwende erstrahlt es heute in neuem Glanz.
Am südlichen Ende Bayerns bietet das historische Moorbad in Oberstdorf eine besondere Erfahrung. Hier schwimmt man vor der beeindruckenden Kulisse der Allgäuer Alpen. Das Baden im weichen, typisch braunen Moorwasser hat in der Region eine lange Tradition und ist seit den 1930er-Jahren für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt.