Die Wahl zum Goldenen Windbeutel 2023 ist eröffnet: Verbraucher können ab heute abstimmen, welches Produkt den Negativpreis für die dreisteste Werbelüge des Jahres erhalten soll.
Die Verbraucherorganisation „foodwatch“ hat fünf Kandidaten nominiert, die exemplarisch für Verbrauchertäuschung im Supermarkt stehen.
Philadelphia mit Ziegenkäse und Rosmarin von Mondelez
Name und Verpackungsgestaltung erwecken den Eindruck, es handelt sich um ein Ziegenkäseprodukt. Erst versteckt im Kleingedruckten erfährt man: Der Ziegenfrischkäse-Anteil liegt gerade einmal bei 3 Prozent. Dafür enthalten: Aroma.
Pom-Bär Ofen Minis von Intersnack Deutschland
Die Pom-Bär Ofen Minis in den Geschmacksrichtungen „Paprika“ und „Sour Cream Style“ richten sich an Kinder und werben mit „50 Prozent weniger Fett“ – doch dafür enthalten die Chips in Bärenform etwa sechs Mal so viel Zucker wie die Original Pom-Bären und dürften nach den Empfehlungen der WHO gar nicht erst an Kinder beworben werden.
Trinkmahlzeit von Yfood
Auf der Verpackung des Drinks prangt der Slogan „This is Food“. Eine 500ml-Flasche soll eine Mahlzeit ersetzen und wird als gesund, ausgewogen und vollwertig beworben. Tatsächlich handelt es sich schlicht um Milch mit Wasser und ein paar zugesetzten Vitaminen, Mineralien und Süßstoff – überteuert verkauft für 3,99 Euro. Künftig wird Yfood mit dem Nutri-Score E bewertet.
Tuc Bake Rolls von Mondelez
Mondelez verkauft die Bake Rolls, die zuvor unter der Marke 7Days im Supermarkt-Regal lagen, neuerdings unter der Marke Tuc. Es handelt sich quasi um das gleiche Produkt – nur wird es jetzt deutlich teurer verkauft: Kosteten 250 Gramm im Einzelhandel zuvor 1,39 Euro, so müssen für 150 Gramm jetzt 1,99 Euro hingelegt werden. Eine versteckte Preiserhöhung von 139 Prozent.
Porridge von 3 Bears
Das Start-Up 3 Bears bewirbt sein „Porridge“ mit einigem Brimborium: Der „Kernige Klassiker“ sei ein „Solo-Star“ – eine „geheime Mischung aus Vollkornhaferflocken. Garantiert ohne zugesetzten Zucker oder künstliche Zusätze.“ Der Blick auf die Zutatenliste zeigt: Es handelt sich schlicht und einfach um 100 % Haferflocken. Dafür müssen die Verbraucher:innen tief in die Tasche greifen: Für 400 Gramm Haferflocken werden 3,99 Euro fällig. Zum Vergleich: Eigenmarken-Haferflocken von Kaufland oder Rewe bekommt man schon für 79 Cent (500 Gramm). Selbst Bio-Haferflocken von Alnatura kosten nur 1,19 Euro (500 Gramm).
(Pressemitteilung foodwatch)