Nicht nur die Geräusche auf dem Land sorgen regelmäßig für Ärger, auch der Geruch der Misthaufen kann schon mal vor Gericht landen. Ein Landwirt aus Gräfenberg (Oberfranken) will sich für mehr Rechte der Landwirte einsetzen und hat bereits mit Wirtschaftsminister Aiwanger telefoniert. Dieser hat jetzt mit Unterstützung der CSU eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, die landestypische Geräusche und Gerüche als „bayerisches Kulturgut“ einstufen soll.
Die Idee kam dem Landwirt, nachdem er erfahren hatte, dass es in Frankreich eine neue Regelung gibt, die Misthaufen oder krähende Hähne zum Kulturgut erklärt, wodurch Landwirte bei Streitigkeiten besser geschützt sind.
Der Bundesrat wird hierzu nun debattieren. Medienberichten nach hat der Agrarausschuss des Bundesrats bereits gegen die Initiative gestimmt, nun liegt die Entscheidung beim Umweltausschuss.
Die Bundesratsinitiative stößt bei der SPD, AfD und FDP auf Kritik. Laut ihnen sei unklar, was genau als landestypische Gerüche und Geräusche definiert werden darf und was nicht. Die Grünen-Partei enthielt sich bei der Abstimmung.
2020 endete ein langer Gerichts-Streit in Holzkirchen (Oberbayern) wegen zu lauter Kuhglocken. Und auch in Pähl im Landkreis Weilheim Schongau (Oberbayern) kam es im August 2022 zu einer Auseinandersetzung, als sich Anwohner über zu viel Kuhfladen beschwert hatten. Auch hier setzte sich Hubert Aiwanger für den Landwirt ein.
Die Freien Wähler im Brandenburger Landtag fordern, bestimmte Gerüche und Geräusche als Kulturgut einzustufen. Darunter: Kuh-Muhen und Schaf-Blöken.