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Wir haben nachgefragt 12.03.2024

Lohnen sich Rabatt-Apps im Supermarkt wirklich?

In einer Welt, in der Smartphones unseren Alltag dominieren, haben auch Rabatt-Apps in Supermärkten an Popularität gewonnen. Doch stellt sich die Frage: Lohnen sich diese Apps wirklich? Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir Julia Zeller, Referentin für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Bayern, zu den Vor- und Nachteilen dieser digitalen Sparhelfer befragt.

Eine App für jeden Supermarkt?

Zeller weist darauf hin, dass die Effektivität einer Rabatt-App stark davon abhängt, wie treu man einem Supermarkt ist.

„Wenn ich sehr häufig nur in einem bestimmten Supermarkt einkaufen gehe, dann lohnt sich das natürlich eher,“ erklärt sie.

Die Herausforderung entsteht, wenn man diverse Supermärkte bevorzugt und für jeden eine separate App benötigt. Dies führt nicht nur zu einer Flut von Apps auf dem Smartphone, sondern auch dazu, dass man mehrfach persönliche Daten preisgibt.

Datenschutz vs. Rabatte

Das Hauptargument für die Nutzung von Rabatt-Apps sind exklusive Angebote, die es ermöglichen, bei bestimmten Produkten zu sparen. Allerdings sollte man den Datenschutz nicht aus den Augen verlieren.

„Die Einstellungen in den Apps sind immer sehr offen, und man muss sich bewusst sein, dass man letztendlich diese Daten als Gegenleistung gibt,“ warnt Zeller. Mit anderen Worten: Für die Einsparungen zahlt man indirekt mit Informationen über sein Einkaufsverhalten.

Mehr Apps bedeuten zwar mehr Sparpotenzial, aber auch, dass du mehr von deinen Daten hergibst. Entscheidend ist also, was dir wichtiger ist: sparen oder deine Daten schützen. Die Apps bieten tolle Angebote, doch im Gegenzug lernen die Supermärkte deine Einkaufsgewohnheiten kennen.

Einige Nutzer berichten von Einsparungen von einigen Euro pro Einkauf bis hin zu mehreren hundert Euro im Jahr, besonders wenn sie Angebote gezielt nutzen und ihre Einkäufe entsprechend planen. Die tatsächliche Höhe der Ersparnisse hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Häufigkeit, mit der Rabatte und Sonderangebote genutzt werden, die Art der gekauften Produkte und wie gut die Angebote zu den individuellen Einkaufsgewohnheiten passen.

Payback: Eine Alternative?

Neben spezifischen Supermarkt-Apps gibt es auch übergreifende Programme wie Payback, die bei verschiedenen Händlern punkten lassen. Der Vorteil hierbei ist, dass man nicht für jeden Einkaufsort eine separate App benötigt, was die Datenpreisgabe minimieren kann. Doch auch hier gilt: Ein bewusster Umgang mit den eigenen Daten ist essentiell.

Rabatt-Apps können für Sparfüchse durchaus attraktiv sein, besonders wenn man Stammkunde in einem oder wenigen Supermärkten ist. Die Entscheidung für oder gegen die Nutzung solcher Apps sollte jedoch wohlüberlegt sein, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz. Wie Zeller abschließend feststellt: „Wenn man sich bewusst ist, dass man hier im Endeffekt seine Daten preisgibt, aber sparen möchte, dann spricht letztendlich nichts dagegen, sich so eine App herunterzuladen.“

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