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Wichtiger Schritt im Tarifstreit 23.04.2023

Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst sollen mehr Geld bekommen

Was wurde entschieden?

Nach monatelangen Diskussionen und zahlreichen Streiks haben sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften geeinigt. Die Tarifparteien haben sich dabei zum Großteil am Kompromissvorschlag aus dem Schlichtungsverfahren orientiert. Konkret sieht der Vorschlag eine Sonderzahlungen von insgesamt 3.000 Euro vor. Dies soll in mehreren Stufen passieren. 1.240 Euro sollen bereits im Juni fließen und weitere 220 Euro sollen dann jeweils von Juli bis Februar 2024 ausgezahlt werden. Anschließend soll es Lohnerhöhungen von 200 Euro geben, sowie 5,5 % mehr Geld.

Für wen gilt die Einigung?

Die Erhöhung betrifft rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Das sind vor allem Erzieher, Busfahrer, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Beschäftigte im Gesundheitswesen (Krankenpfleger, Altenpfleger, Ärzte), Verwaltungsangestellte, Klärwerksmitarbeitende und Förster. Auch Mitarbeiter bei der Müllabfuhr und der Straßenreinigung sind mit inbegriffen.

Wie geht es jetzt weiter?

Wenn alle Ver.di Mitglieder Anfang Mai zustimmen, tritt die Einigung in Kraft. Wenn keine deutliche Mehrheit erzielt wird, beginnen die Tarifverhandlungen von vorne. In diesem Fall würden ab dem 15. Mai wieder Streiks drohen.

Heinrich Birner Geschäftsführer von Ver.di München hat im exklusiven Arabella Bayern Interview verraten wie zufrieden er mit der Einigung ist:

„Ich bin seit über 30 Jahren als Gewerkschafter in Tarifverhandlungen beteiligt und so eine hohe Tariferhöhung hatten wir noch nie! […] Die Ausgangslage war eine ganz Besondere. Wir haben seit 2022 exorbitante Preissteigerungen und das war natürlich auch die Voraussetzung für die hohe Forderung die wir gestellt haben und dann am Ende auch das Tarifergebnis das so hoch ist, wie nie zuvor in den letzten 30 Jahren.“

Aus seiner Sicht waren besonders die vorangegangen Streiks ausschlaggebend für die Einigung:

„Ohne diese massiven Streiks, die wir im März durchgeführt haben, hätten wir dieses Ergebnis nicht erreichen können. Weil auf der anderen Seiten waren Arbeitgeber, die schlichtweg Sparen wollten und den Arbeitnehmern den notwendigen Inflationsausgleich nicht gewähren wollten“

 

 

 

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