Es ist Sebastian Hoeneß deutlich anzusehen, wie froh er darüber ist, dass sich der Kader des VfB Stuttgart über den Jahreswechsel wieder gefüllt hat. Der 42-jährige Trainer bekam in Jacob Bruun Larsen, der von der TSG Hoffenheim kam, nicht nur einen weiteren schnellen Flügelstürmer dazu. Auch die deutschen Nationalspieler Jamie Leweling und Deniz Undav sind nach langwierigen Verletzungen wieder fit und stehen am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) im Spiel beim FC Augsburg im Kader.
In der Offensive wieder breiter aufgestellt
«Das ist natürlich enorm wichtig», sagte Hoeneß. Denn für ihn heißt das auch: Der Tabellenzehnte kann die Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga auf die Plätze für die internationalen Wettbewerbe wieder mit mehr und vor allem qualitativ hochwertigen Alternativen in der Offensive aufnehmen. Auch wenn die Stürmer Undav und Leweling in Augsburg nach ihrer langen Pause seit Anfang November wohl zunächst auf der Bank sitzen werden.
Wie hilfreich allein schon das sein kann, zeigte das letzte Spiel vor Weihnachten, als der müde VfB gegen den FC St. Pauli durch einen frühen Gegentreffer mit 0:1 verlor. Hoeneß hatte damals nach der Pause außer dem Schweizer Fabian Rieder keine Möglichkeit mehr, in der Offensive durch Einwechslungen für neuen Schwung zu sorgen.
Statt einen Sprung auf Rang fünf zu machen, steht der Champions-League-Teilnehmer vor dem Wiederbeginn im neuen Jahr daher nur im Tabellenmittelfeld. Allerdings beträgt der Abstand auf den vierten Platz, der die erneute Teilnahme an der Königsklasse bedeuten würde, nur vier Punkte. Bis zu Rang sechs, der für die Europa League reichen würde, sind es gerade einmal zwei Zähler.
Viele englische Wochen
Auch deshalb hofft der Vizemeister, die Tabelle noch etwas von hinten aufrollen zu können. Sollte die Mannschaft um Kapitän Atakan Karazor gleich «den richtigen Einstieg finden und von weiteren größeren Verletzungen verschont bleiben», sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth der «Bild»-Zeitung, dann könne der VfB in dieser Saison noch «etwas richtig Besonderes schaffen».
Das Programm hat es zu Beginn des Jahres allerdings in sich. In vier englischen Wochen stehen einschließlich der Champions League und dem Viertelfinale im DFB-Pokal am 4. Februar ebenfalls gegen Augsburg neun Pflichtspiele an. Und sollte dem VfB in den beiden Partien der Königsklasse bei Slovan Bratislava und gegen Paris St. Germain noch der Einzug in die Play-offs gelingen, wären es sogar sechs englische Wochen mit elf Spielen.
«Wir wollen das erste Spiel nutzen, um gut in die Spur zu kommen», erklärte Hoeneß nun zum Auftakt in Augsburg. Danach folgen erst einmal zwei Heimspiele: gegen RB Leipzig am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) und den baden-württembergischen Landesrivalen SC Freiburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Suche nach weiterem Innenverteidiger
So froh Hoeneß darüber ist, dass seine Mannschaft in der Offensive wieder flexibler ist: Wollen die Stuttgarter in der nächsten Saison erneut europäisch spielen, sollten sie auch ihre Abwehrprobleme in den Griff bekommen. Weil der im Sommer für viel Geld gekommene Ameen Al-Dakhil noch immer nicht ganz fit ist, sucht Sportvorstand Wohlgemuth einen weiteren Innenverteidiger. Gelingt ihm das, hätte Hoeneß auch in der Defensive noch einmal mehr Möglichkeiten.