Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, spricht nach einer Kabinettssitzung zur weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie auf einer Pressekonferenz. Das Kabinett hat zuvor per Video-Schalte getagt.
07.12.2020

Schärfere Corona-Regeln ab Mittwoch

Wir brauchen kein endloses Stop-and-Go, wir brauchen keinen Halbschlaf. Wir brauchen jetzt ein sehr konsequentes Handeln.

Ministerpräsident Söder

Schärfere Regeln ab Mittwoch

1. Bayern ruft wieder den Katastrophenfall aus

Der Katastrophenfall hilft, um die Krankenhaus-Situation in Bayern besser zu steuern.  Hinzu kommt, dass Finanzierungsfragen besser geregelt sind.

2. Kontakte müssen reduziert werden

Ab Mittwoch soll eine allgemeine Ausgangsbeschränkung gelten. Das Haus darf dann nur noch „mit trifftigem Grund“ verlassen werden, zum Beispiel für Arbeit, Arztbesuche, Schule, Einkaufen, Sport, Gottesdienste oder Besuche bei einem weiteren Hausstand (solange die Kontaktbeschränkungen (5 Personen oder maximal zwei Hausstände) eingehalten werden). 

3. Nächtliche Ausgangsbeschränkung in Bayern mit einer Inzidenz über 200

Wie Baden-Württemberg hat nun auch Bayern eine nächtliche Ausgangssperre für alle Städte und Kreise mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100 000 Einwohner beschlossen. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in München mit.

4. Der Umgang in Pflegeheimen wird eingeschränkt

Künftig darf nur noch eine Person pro Tag, mit FFP2-Maske und negativem Test die Bewohner besuchen. Mitarbeiter sollen sich künftig zweimal die Woche testen lassen. Bei Erkrankung soll eine Verlegung in entsprechende Einrichtungen stattfinden.

5. Schulen

Für Schüler und Schülerinnen ändert sich ab Mittwoch einiges. Da es an Schulen einen „unglaublich hohen Kontaktverkehr gebe“, seien auch dort schärfere Regeln nötig, sagte Söder. Daher sollen ab Mittwoch alle Berufsschulen in Bayern komplett in den Distanzunterricht wechseln. In Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 200 gelte das auch für alle Schüler ab der achten Jahrgangsstufe (mit Ausnahme der Abschlussklassen). Für Kindergärten und Krippen sowie Schüler der Klassen eins bis sieben soll sich laut dem Ministerpräsidenten nichts ändern.

6. Einzelhandel

Die Geschäfte in Bayern bleiben weiter geöffnet. Söder kündigte allerdings an, dass die Personenbeschränkungen – in größeren Läden und Shopping-Zentren umgerechnet ein Kunde pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche – deutlich strenger kontrolliert werden sollen.

7. Alkoholverbot an Öffentlichen Plätzen

Auf den obligatorischen Becher Glühwein beim Spazierengehen müssen wir in Zukunft verzichten. „Wir wollen keine Gruppenbildung“ – so Söder. Deswegen hat sich die Staatskanzlei darauf verständigt, den Konsum von Alkoholkonsum unter freiem Himmel zu untersagen. Und: auch für Gottesdienstbesucher ändert sich einiges! Künftig muss ab Mittwoch auch auf dem Sitzplatz ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, singen ist verboten. 

8. Weihnachten und Silvester

Einzig an den Weihnachtstagen sollen die Kontaktbeschränkungen aufgelockert werden. Vom 23. bis zum 26. Dezember sind demnach auch Treffen über die zwei Hausstände hinaus mit bis zu maximal zehn Personen – aus bis zu zehn Hausständen – gestattet. Die bisher auch für Silvester geplanten Lockerungen wurden dagegen gekippt. Damit dürfen sich auch zum Jahreswechsel maximal fünf Personen aus zwei Hausständen treffen. 

Die strengeren Maßnahmen sollen am Dienstag im Bayerischen Landtag besprochen werden. Sie gelten dann ab 09.12.2020 bis 05.01.2021.

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