Das sogenannte Christbaumloben ist eine gesellige Tradition, die Menschen zusammenführt. Nachbarn, Freunde und Bekannte klingeln spontan an der Haustür, um den dekorierten Baum in den höchsten Tönen zu loben. Als Belohnung bekommen die Gäste dann meistens einen Schnaps.
Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, findet in der bayerischen Alpenregion ein mystisches Ritual statt: das Räuchern. Zwischen dem 21. Dezember und 06. Januar werden die Räuchernächte abgehalten. Hier wird eine Kupferpfanne mit heißen Kohlen und getrockneten Kräutern durch alle Räume getragen, um den inneren Frieden zu bewahren un neue Kraft zu tanken. Eine Legende besagt sogar, dass in diesen Nächten sprechende Tiere die Zukunft vorhersagen.
Adventskranz kann jeder – in Altbayern gibt es die Dreieckspyramide. Diese besteht aus sechs gleich langen Holzstäben, die an den Enden mit drei roten Äpfeln verbunden sind. Oben auf der Pyramidenspitze thront der vierte Apfel. Dieser Brauch lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen.
Am 4. Dezember ist es in Bayern Brauch, am Gedenktag der Heiligen Barbara, Zweige von einem Kirschbaum abzuschneiden und in eine Vase mit Wasser zu stellen. Spätestens an Weihnachten erblühen alle Knospen in voller Blüte. Diese Barbara-Zweige hatten früher auch eine Orakel-Funktion. Für Bauern erschloss sich aus der Anzahl der aufgegangenen Blüten die kommende Ernte. Ledige Frauen ritzten den Namen ihres Liebsten in die Rinde. Erblühten die Zweige, wurde ihre Liebe erwidert und sie konnten sich auf eine bevorstehende Hochzeit freuen.
Die Weihnachtsessiggurke – ja richtig gelesen! Als Anhänger gut am Baum versteckt soll sie dem Finder oder der Finderin ein extra Geschenk bescheren – oder zumindest viel Glück für das kommende Jahr. Ob es sich um eine echte Essiggurke handelt, oder um ein Weihnachtsornament in dieser Form darf man sich selbst aussuchen. Die Legende besagt, dass ein bayerischer Soldat im Zuge des amerikanischen Bürgerkriegs in Gefangenschaft geriet und schwer erkrankte. Als vermeintlich letzten Wunsch, bat er um eine Essiggurke. Nachdem ihm dieser bescheidene Wunsch gewährt wurde, erholte sich der Soldat in kürzester Zeit. Aus Dankbarkeit hängte er jedes Jahr zu Weihnachten von nun an eine Gurke an seinen Christbaum. Diese Tradition gibt es seit jeher auch in den USA.
Weihnachten steht bei den Japanern nicht besonders hoch im Kurs. Klar gibt es Weihnachtsmärkte und ganz westliche Weihnachtsdeko, an Heiligabend selbst genehmigen sich viele jedoch ein ganz untypisches Weihnachtsessen. Und zwar von KFC – einem Schnellrestaurant, das frittiertes Hühnchen verkauft. Tatsächlich gibt es sogar einen eigenen Slogan, unter dem die Japaner zum Fastfood-Restaurant gehen: Kurisumasu wa kentakki – Kentucky zu Weihnachten!
In Irland gibt es gleich zwei außergewöhnliche Weihnachtsbräuche – und zwar richtig verrückte! Denn sie springen bei eisigen Temperaturen ins kalte Wasser, um das traditionelle Weihnachtsschwimmen zu begehen. Diese Tradition findet meist im Forty Foot Gebirge statt. Eine weitere Tradition: Iren platzieren Kerzen am Fenster, um fremde zu begrüßen. Damit ird auch an alle Familienmitglieder erinnert, die an den Weihnachtstagen nicht bei ihrer Familie sein können.
Wie in Deutschland wird in Dänemark auch am 24ten Dezember Weihnachten gefeiert. Während bei uns der Christbaum dabei oft in einer Ecke steht, sollte der Baum in Dänemark möglichst in der Mitte des Raumes stehen. Denn: hier wird um den Baum herum getanzt und dazu laut gesungen.
In Schweden werden zu Weihnachten große Stroh-Ziegenböcke an öffentlichen Plätzen aufgestellt. Diese sollen Fruchtbarkeit symbolisieren. Doch auch im Haus der Schweden finden kleine Ziegenböcke ihren Platz: Familien dekorieren ihren Weihnachtsbaum nämlich mit den kleinen Figuren. Zudem ist es Tradition, dass an Heiligabend Donald Duck im TV gesehen wird.
Während in Deutschland an Weihnachten zwar nicht immer Schnee liegt, dafür aber die Temperaturen richtig niedrig sind, sieht es in Australien ganz anders aus. Hier hat es meist bis zu 28 Grad! Und dem Wetter angemessen, wird hier an Weihnachten kein Braten aus dem Ofen serviert, sondern mit einem kühlen Bier eine Grill-Party veranstaltet.
Hier geht kurz vor dem Weihnachtsgottesdienst die Post ab. Denn die Menschen gehen nicht gemütlich in die Kirche, sondern fahren auf Rollschuhen daher. Dafür werden sogar einige Straßenzüge extra abgesperrt, damit die Menschen auch wohlbehalten ankommen.
Auch wenn hier das Weihnachtsfest grundlegend so abläuft, wie wir es hier in Deutschland kennen, so gibt es doch einige Besonderheiten: In Tansania ist es beispielsweise üblich den Christbaum mit Watte zu schmücken, da diese wie Schnee aussieht. Und auch bei den Geschenken gibt es Besonderheiten: ein alter Brauch verlangt, dass man an Weihnachten „neue Kleider“ verschenkt.
Die wenigen christlichen Koreaner feiern Weihnachten tatsächlich nicht in der Familie, sondern mit der gesamten Gemeinde. Nach dem Gottesdienst (inklusive Krippenspiel) wird gemeinsam zu Abend gegessen und durch die Gemeinde gezogen, während laut Weihnachtslieder zum Besten gegeben werden.
In Mexiko steht am 24. Dezember das große Weihnachtsessen auf dem Plan und natürlich gibt es auch Geschenke. Aber die richtig große Bescherung steht für viele erst am 05. Januar an – wenn dann die heiligen drei Könige kommen.