Arabella Bayern https://www.arabella-bayern.de Thu, 23 Jan 2025 13:43:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 Rodeln kinderleicht? Experten warnen vor Unfällen https://www.arabella-bayern.de/rodeln-kinderleicht-experten-warnen-vor-unfaellen-1497932/ Thu, 23 Jan 2025 13:37:19 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-353158 Skifahren ist teuer und der Klimawandel bringt Schneemangel: Immer öfter steigen Menschen um auf Schlittenfahren oder Rodeln. Das geht schon bei wenig Schnee, ist klimafreundlich und gilt als leichter Wintersport auch für Kinder. Doch die rasante Fahrt endet alljährlich für zahlreiche Menschen im Krankenhaus.

Gerade erst vor eineinhalb Wochen kamen drei Deutsche im österreichischen Pinzgau von der präparierten Bahn am Wildkogel ab und stürzten bis zu 25 Meter in die Tiefe. Retter brachten sie in Krankenhäuser. Allein am Neujahrstag verunglückten in Österreich sechs Menschen, davon drei kleine Kinder.

«Beim Rodeln glauben die Leute: Ich setz‘ mich drauf und dann passt das schon. Schlittenfahren oder Rodeln kann doch jeder. Aber da lauern Gefahren», warnte der Vorsitzende des Bayerischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, Thomas Holz, am Wallberg im oberbayerischen Rottach-Egern.

Allein am vergangenen Sonntag sei die Bergwacht zu drei Einsätzen am Blomberg bei Bad Tölz ausgerückt, weil Rodler unter anderem Schnittwunden und Kopfverletzungen erlitten. «Allein daran sieht man: Das nimmt zu», sagte Holz. Ein Grund: Immer mehr Wintersportorte bieten neben Winterwandern auch Rodeln an – ein Teil des Umstiegs auf sanften Tourismus im Zeichen des Klimawandels.

Knochenbrüche, Prellungen, Kopfverletzungen

«Bei den Verletzungen stehen Knochenbrüche, Prellungen und Stauchungen im Vordergrund», sagt Stefan Winter, Ressortleiter für Sportentwicklung beim Deutschen Alpenverein (DAV).

Laut dem österreichischen Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) landen jährlich rund 2.200 Menschen nach Rodelunfällen im Krankenhaus. «Das sind rund zwölf Verletzte pro Tag während der Rodelsaison», erläuterte das Kuratorium. Rund 75 Prozent der Betroffenen trugen demnach keinen Helm, acht Prozent erlitten Kopfverletzungen.

Dennoch fordert das Bayerische Kuratorium keine generelle Helmpflicht, sondern setzt das in die Eigenverantwortung der Menschen. Eine Helmpflicht sei gerade bei dieser Freizeitsportart kaum umsetzbar, sagte Winter.

Quelle: dpa

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Gefährliche Szene am Ostbahnhof: Müllcontainer sorgt für Chaos auf Gleisen https://www.arabella-bayern.de/gefaehrliche-szene-am-ostbahnhof-muellcontainer-sorgt-fuer-chaos-auf-gleisen-1497590/ Thu, 23 Jan 2025 11:35:22 +0000 https://www.arabella-bayern.de/?p=1497590 Am Donnerstagvormittag, 23. Januar, kam es im Münchner Ostbahnhof zu einem gefährlichen Zwischenfall. Gegen 10:10 Uhr rollte ein Müllcontainer von Gleis 8 ins Gleisbett – mit dramatischen Folgen.

Was ist passiert? 

Ein Müllcontainer, der offenbar nicht gesichert war, machte sich selbstständig und landete auf den Gleisen. Eine 53-jährige Reinigungskraft der Deutschen Bahn versuchte, den Wagen schnell aus dem Gleisbereich zu entfernen, als sich ein Güterzug näherte. Der Lokführer leitete eine Schnellbremsung ein und gab ein Achtungssignal, konnte aber nicht verhindern, dass der rund 600 Meter lange Zug den Container überrollte und vollständig zerstörte.

Schaden, aber keine Verletzten

Glücklicherweise wurde niemand verletzt, doch der Sachschaden beläuft sich laut Bundespolizei auf bis zu 10.000 Euro.

Ermittlungen laufen

Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines fahrlässigen, gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass ein Windstoß den Container ins Rollen brachte. Ein Fremdverschulden wurde ausgeschlossen.

Wichtige Hinweise der Bundespolizei

Die Bundespolizei warnt eindringlich davor, mit Rollen ausgestattete Gegenstände wie Kinderwägen oder Rollkoffer ungesichert abzustellen. Sollten sie dennoch ins Gleis rollen, wird dringend davon abgeraten, diese selbst zu bergen. Stattdessen sollte umgehend DB-Personal oder die Polizei über die Notrufnummer 110 informiert werden.

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Lufthansa gelobt Besserung – 200 Millionen gegen Verspätung https://www.arabella-bayern.de/lufthansa-gelobt-besserung-200-millionen-gegen-verspaetung-1497383/ Thu, 23 Jan 2025 10:48:05 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352825

Die in den vergangenen Jahren von Verspätungen und Pannen geplagte Lufthansa will mit mehr Personal und einem Paket von Maßnahmen wieder erstklassig werden. «Wir wollen weltweit eine der bekanntesten Airline-Marken sein und möchten Lufthansa zu der Premiummarke und Airline Europas entwickeln, und natürlich auch wieder profitabel sein», sagte Jens Ritter, Chef der Lufthansa Airlines. «Trotz vieler positiver Entwicklungen in den vergangenen Monaten sind wir da derzeit noch nicht», räumte der Manager in München ein. Abhilfe schaffen soll ein großes Bündel von 600 Maßnahmen. Dazu gehören mehr Personal am Boden, weniger eng getaktete Flugpläne, mehr Kapazität bei Check-in, Gepäckbeförderung und Sicherheitskontrollen.

200 Millionen Investition für besseren Service

Lufthansa Airlines ist die Kerngesellschaft des Konzerns. Sowohl in Frankfurt als auch in München gab es in jüngerer Vergangenheit immer wieder Probleme und entsprechenden Ärger mit der Kundschaft. So kam es während des Oktoberfests am Münchner Flughafen zu langen Schlangen und Wartezeiten. Insgesamt investiert die Lufthansa nach Ritters Worten 200 Millionen Euro an den beiden Drehkreuzen in Frankfurt und München, um einwandfreien Betrieb zu gewährleisten und den Service zu verbessern. 

Mehr Zeit für Aus-, Ein- und Umsteigen

In diesem Winter hat die Lufthansa nach Ritters Worten pauschale Enteisungszeiten für jedes einzelne Flugzeug eingeplant. Auch auf die Hauptflugsaison im Sommer bereitet sich das Unternehmen umfangreich vor. «Wir erhöhen die Umsteigezeiten für unsere Passagiere um zehn Minuten pro Verbindung und damit unseren Gästen ein bequemeres und zuverlässigeres Umsteigen zu ermöglichen», sagte Ritter. «Wir erhöhen die Bodenzeiten für alle unsere Flugzeuge um bis zu zehn Minuten und geben damit mehr Zeit zum Reinigen der Flugzeuge, zum Tanken, zum Beladen, zum Entladen und natürlich auch für den Ein- und Ausstiegsprozess.» Bei «besonders kritischen» Flügen verlängert die Lufthansa die Flugzeiten um bis zu dreißig Minuten.

Langsameres Wachstum des Flugangebots

In diesem Jahr reduziert die Lufthansa nach Ritters Worten auch ihre ursprünglichen Pläne zur Ausweitung des Flugangebots. «2025 planen wir mit rund 90 Prozent des Angebots von 2019.» Das sei mit 3,5 Prozent Steigerung gegenüber 2024 ein sehr dosiertes und moderates Wachstum.

Nach wie vor fehlen neue Flugzeuge

Nach wie vor leidet das Unternehmen unter fehlenden neuen Maschinen, bedingt durch verspätete Auslieferungen der beiden Flugzeughersteller Boeing und Airbus, wobei die Probleme bei Boeing weit gravierender sind. So verlegt die Lufthansa sechs Airbus A350 vorübergehend nach Frankfurt. «Uns fehlen in Frankfurt massiv moderne Flugzeuge aufgrund der bekannten Lieferschwierigkeiten von Boeing», sagte der Lufthansa Airlines-Chef. 

Dabei geht es nicht nur um mehr Komfort für die Fluggäste: Ältere Maschinen sind wartungsintensiver, anfälliger für Reparaturen und teurer im Betrieb. Insofern sollen die neuen Flugzeuge der Lufthansa auch zu besseren Geschäftszahlen verhelfen.

Quelle: dpa

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Grippewelle und zögerliche Impfbereitschaft https://www.arabella-bayern.de/grippewelle-und-zoegerliche-impfbereitschaft-1497269/ Thu, 23 Jan 2025 09:22:43 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352787 Bayern steckt mitten in der Grippewelle. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden in diesem Winter bislang mehr als 5.800 Infektionen mit dem Influenzavirus gemeldet. In der Vorsaison waren es zum vergleichbaren Zeitpunkt knapp 5.700 Fälle. Eine Grippeimpfung ist nach Ansicht von Fachleuten aber immer noch sinnvoll, nach 10 bis 14 Tagen ist der Impfschutz vollständig aufgebaut. Doch viele ältere Menschen im Freistaat verzichten nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) darauf, obwohl sie zur Risikogruppe zählen. «Influenza ist keine harmlose Erkältung. Eine Impfung ist der beste Schutz, um schwere oder gar tödliche Verläufe zu verhindern», warnte der Leiter der TK in Bayern, Christian Bredl. Die Bereitschaft bei den über 60-Jährigen sinke seit drei Jahren kontinuierlich. Im Winter vor einem Jahr lag die Impfquote in dieser Altersgruppe der Mitteilung nur bei 35 Prozent. Damit liege der Freistaat im Bundesvergleich auf dem vorletzten Platz, vor Baden-Württemberg mit 28 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nach Angaben der Krankenkasse bei Risikogruppen wie älteren Menschen eine Impfquote gegen Influenza von 75 Prozent. «Bayern erreicht hier nicht einmal die Hälfte dieser Zielquote», stellte Bredl fest. Ein besonderes Risiko sehen Fachleute unter anderem auch bei Schwangeren, Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen oder bei medizinischem Personal. Seit Anfang des Jahres dominieren nach Angaben des LGL bei den Laborergebnissen die Influenzaviren. Bundesweit berichtet das Robert Koch-Institut von rund 4,7 Millionen akuten Atemwegserkrankungen, darunter vor allem die Grippe. Quelle: dpa]]> Welche Lehren folgen aus dem Messerangriff in Aschaffenburg? https://www.arabella-bayern.de/was-ueber-die-tat-von-aschaffenburg-bekannt-ist-1497245/ Thu, 23 Jan 2025 12:59:34 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352773

Am Tag nach der Messerattacke auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg beginnen die politischen Schuldzuweisungen. Unter anderem geht es um die Frage, warum der wegen Gewalttaten bekannte, psychisch auffällige Mann aus Afghanistan nicht ausgereist war.

Was war geschehen?

Ein zweijähriger Junge und ein 41 Jahre alter Mann starben, als der Angreifer in einem Park unvermittelt zustach. Drei weitere Menschen, darunter ein zweijähriges Mädchen, kamen schwer verletzt in ein Krankenhaus. Politiker in Bayern und Berlin fordern nun Konsequenzen - auch im Migrationsrecht.

Was bedeutet der Messerangriff für den Wahlkampf?

Die Tat - einen Monat vor der Bundestagswahl - wirft politische Fragen auf. Zu vermuten ist, dass sie vor allem Parteien hilft, die im Wahlkampf eine Reduzierung der Migration und mehr Abschiebungen versprechen. Zumal viele Wähler noch unter dem Eindruck der Todesfahrt von Magdeburg stehen, wo ein Mann aus Saudi-Arabien erst Drohungen veröffentlicht und dann mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt sechs Menschen getötet und knapp 300 Menschen verletzt hatte.

Dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) noch am Abend die Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei ins Kanzleramt beorderte, ist in jedem Fall ungewöhnlich. «Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen», sagt er.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CDU) betont, aus seiner Sicht gebe es in diesem Fall weder ein Versagen des Landes noch einzelner Behörden vor Ort. Er sieht die Verantwortung bei der Bundesregierung und bezeichnet die Tat als Folge einer «falschen Migrationspolitik».

Was will die Union ändern?

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) kündigt für den Fall seiner Wahl zum Kanzler an, am ersten Tag im Amt das Bundesinnenministerium anzuweisen, alle deutschen Grenzen dauerhaft zu kontrollieren und alle Versuche der unerlaubten Einreise zurückzuweisen. Das gelte ausdrücklich auch für Menschen mit Schutzanspruch.

Die Bundespolizei, die regelmäßig Ausreisepflichtige an den Grenzen und in Bahnhöfen und Flughäfen aufgreife, müsse das Recht zum Beantragen von Haftbefehlen erhalten. Wenn Ausreisepflichtige aufgegriffen werden, dürften sie nicht mehr auf freien Fuß kommen, sondern müssten in Ausreisegewahrsam oder Ausreisehaft genommen und so schnell wie möglich abgeschoben werden.

Im Schengen-Raum sind Binnengrenzkontrollen eigentlich nicht vorgesehen. Sie können aber zeitlich begrenzt angeordnet werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat dies für alle deutschen Landesgrenzen im vergangenen Jahr bereits getan und auch schon angekündigt, die Kontrollen verlängern zu wollen.

Welche Änderungen sind noch im Gespräch?

Die nächste Bundesregierung wird – unabhängig von der sich neu bildenden Koalition – Probleme angehen müssen, die seit Jahren ungelöst sind: Weshalb scheitern Dublin-Überstellungen auch in Staaten wie Bulgarien, die sich bei der Übernahme kooperativ zeigen? Wie kann sichergestellt werden, dass der Datenaustausch und die behördlichen Maßnahmen funktionieren, wenn es um Menschen geht, die mit Drohungen und Gewalttaten auffallen, aber nicht als Extremisten beobachtet werden? Ist die föderale Arbeitsteilung zwischen dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf), den Behörden der Länder und den Ausländerbehörden vor Ort noch zeitgemäß, wenn es um die Bearbeitung von schwierigen oder eiligen Fällen geht? 

Andreas Roßkopf, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für die Bundespolizei, sagt, der Fall habe Behördenversagen und fehlende Möglichkeiten offenbart. Aus seiner Sicht «arbeiten zu viele Behörden nebeneinander und nicht miteinander».

Was ist über Tat und Täter bekannt?

Als mutmaßlichen Angreifer hat die Polizei wenige Minuten nach der Tat einen 28 Jahre alten Afghanen festgenommen. Nach ersten Erkenntnissen soll er die Kindergartengruppe gezielt und unvermittelt mit einem Küchenmesser angegriffen haben. Ein 41 Jahre alter Passant soll eingeschritten und vom Täter verletzt worden sein. Der Mann erlag seinen Verletzungen.

Drei Menschen wurden außerdem schwer verletzt: ein zweijähriges Mädchen aus Syrien, ein 72-jähriger Mann sowie eine 59 Jahre alte Erzieherin.

Worauf konzentrieren sich die Ermittler jetzt?

«Es ist alles noch im Fluss», sagt ein Polizeisprecher am Morgen. Man trage nun alle Informationen zusammen, sowohl zum Zustand der drei Schwerverletzten als auch zum Leben des mutmaßlichen Täters. Der 28-Jährige wohnte zuletzt in einer Asylunterkunft in der Region.

Zudem muss der Tatablauf rekonstruiert werden - mit Hilfe gesicherter Spuren vom Tatort, Zeugen sowie Bild- und Videomaterial, das Unbeteiligte womöglich gemacht haben.

Warum war der Täter noch in Deutschland?

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teilt mit, ein sogenanntes Dublin-Verfahren sei bei dem 28-Jährigen nicht rechtzeitig abgeschlossen worden. Dieses Verfahren ist Teil des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) und dient der Klärung der Frage, welcher europäische Staat für den Asylantrag eines Schutzsuchenden zuständig ist. In den meisten Fällen ist dies der Staat, in dem der Geflüchtete zuerst EU-Boden betreten hat.

Herrmann sieht die Schuld beim Bamf, das dem Bundesinnenministerium untersteht. Er sagt, das Bundesamt habe die örtliche Ausländerbehörde mit einer Verzögerung von mehreren Wochen darüber informiert, dass der Asylantrag des Afghanen nach den Dublin-Regeln in Bulgarien geprüft werden müsste. Eine Überstellung dorthin vor Ablauf der entsprechenden Frist am 3. August 2024 sei dann nicht mehr zu bewerkstelligen gewesen.

Anfang Dezember, habe der Mann dann selbst den Behörden - auch schriftlich - angekündigt, freiwillig nach Afghanistan zurückreisen zu wollen, sagt Herrmann. Er wollte sich angeblich beim Generalkonsulat Afghanistans in Frankfurt um die nötigen Papiere kümmern. Durch diesen Schritt sei sein Asylverfahren beendet worden, das Bamf habe ihn zur Ausreise aufgefordert.

Laut Herrmann war es dem Mann bis zum Tatzeitpunkt nicht gelungen, die erforderlichen Reisedokumente zu erhalten. Direktflüge nach Afghanistan gibt es zurzeit nicht, jedoch Flugverbindungen über die Türkei.

Gibt es aktuell Abschiebungen nach Afghanistan?

Nein. Laut Bundesinnenministerium wurden im vergangenen Jahr zwar 1.361 afghanische Staatsbürger aus Deutschland abgeschoben. Dabei ging es allerdings fast ausschließlich um Dublin-Fälle. Ende August waren mit Hilfe des Golfemirats Katar 28 männliche Straftäter aus Afghanistan in ihr Herkunftsland abgeschoben worden.

Seither bemüht sich das Bundesinnenministerium - bislang allerdings ohne Erfolg - weitere Abschiebungen nach Afghanistan zu organisieren. Der Fokus liegt dabei auf Straftätern und Islamisten, die von der Polizei als gefährlich eingeschätzt werden.

Was ist über das Motiv bekannt?

Die Ermittler gehen vor allem dem Verdacht nach, dass die psychische Erkrankung des Mannes die Ursache gewesen sein könnte. Der Afghane war vor dem Angriff laut Herrmann mindestens dreimal wegen Gewalttaten auffällig geworden. Jedes Mal sei er zur psychiatrischen Behandlung eingewiesen, später aber wieder entlassen worden. Bei einer Durchsuchung seiner Unterkunft hätten Ermittler zudem Medikamente zur Behandlung psychischer Krankheiten gefunden. Hinweise auf ein islamistisches Motiv fanden die Ermittler laut Herrmann dagegen nicht.

Quelle: dpa

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Webasto-Chef erinnert sich an ersten Corona-Fall: «Schock» https://www.arabella-bayern.de/webasto-chef-erinnert-sich-an-ersten-corona-fall-schock-1496822/ Thu, 23 Jan 2025 04:30:36 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352621

Vor fünf Jahren traf die erste bestätigte Corona-Infektion in Deutschland einen Mitarbeiter des bayerischen Autozulieferers Webasto – doch das Ausmaß der bevorstehenden globalen Pandemie ahnte niemand. «Ich denke, ich bin nicht der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt nicht im Entferntesten damit gerechnet hat, welche gewaltigen Dimensionen das Infektionsgeschehen in den folgenden Monaten weltweit annehmen würde», erinnert sich Webasto-Vorstandschef Holger Engelmann.

«Ein Schock» 

Die ersten Nachrichten über eine in China aufgetretene neue Lungenkrankheit verbreiteten sich Ende 2019. Das Webasto-Management war früh im Bilde, da das Unternehmen in China mehrere Standorte betreibt. «Ich war Anfang Januar auf einer Dienstreise in China gewesen und hatte mit Kollegen aus dem Management mehrere Werke besucht», sagt der Webasto-Chef. «Aber als kurz darauf eine chinesische Kollegin, die für ein Projekt in unsere Zentrale nach Stockdorf gekommen war, nach ihrer Heimreise in China positiv getestet wurde, war das ein Schock». 

«Patient 1» am 27. Januar 2020 

Am späten Abend des 27. Januar meldete das bayerische Gesundheitsministerium schließlich die erste bestätigte Corona-Infektion Deutschlands. Getroffen hatte es einen damals 33 Jahre alten Mitarbeiter, der mit der chinesischen Kollegin an einem Firmenseminar teilgenommen hatte. «Patient 1» möchte sich heute nicht mehr äußern. «Ob es wirklich die erste Infektion in Deutschland war, wissen wir nicht, aber die erste offiziell gemeldete», sagt Engelmann. «Für uns als Unternehmen, mein Vorstandsteam und mich persönlich war das eine absolute Ausnahmesituation. Da über das Virus zu diesem Zeitpunkt noch wenig bekannt war, war die Unsicherheit groß.»

Firmenzentrale vorübergehend geschlossen

In den folgenden Tagen erkrankten weitere Mitarbeiter und auch einige Angehörige. Der Webasto-Vorstand entschloss sich in Absprache mit den Behörden, die Unternehmenszentrale für gut zwei Wochen zu schließen und die gesamte Belegschaft ins Heimbüro zu schicken. «Zu realisieren, dass von jeder Entscheidung von jetzt auf gleich die Gesundheit von damals mehr als 14.000 Mitarbeitenden abhängt, war sehr besonders», sagt Engelmann. «Das ist für einen Manager eine ganz andere Dimension der Verantwortung.»

So steckten sich in der allerersten Phase der Pandemie im Januar und Februar lediglich neun deutsche und zwei chinesische Webasto-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die alle gesundeten, außerdem einige Familienangehörige. Das Hauptquartier öffnete am 12. Februar 2020 wieder. Erst im März 2020 folgte der erste deutschlandweite Lockdown, der nicht nur Webasto, sondern nahezu das gesamte öffentliche Leben für mehrere Wochen lahmlegte.

Stigma der Infektion

Für diejenigen, die sich den Corona-Erreger in der allerersten Phase eingefangen hatten, war es eine schwere Zeit, ebenso für die Angehörigen. Infizierte kamen sämtlich in Krankenhäuser, ihre Familien wurden unter Quarantäne gestellt. 

Es habe eine ganze Bandbreite seltsamer bis unerfreulicher Reaktionen gegeben, sagt eine Webasto-Sprecherin. «Die Menschen hatten Angst vor dem unbekannten, gefährlichen Virus.» Die persönliche Ablehnung und Ausgrenzung, die nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige erfahren hätten, «war für viele schwer zu verkraften.»

Webasto-Mitarbeiter werden heute noch angesprochen

Im Frühjahr 2023 endete schließlich die Pandemie. «Viele Mitarbeitende berichten immer wieder, dass die Erinnerung an die ersten offiziellen Corona-Fälle in Deutschland in der Öffentlichkeit weiterhin sehr präsent ist», sagt die Unternehmenssprecherin. «Sobald sie beispielsweise im privaten Umfeld erwähnen, wo sie arbeiten, kommt eine entsprechende Reaktion. Die meisten erkennen an, dass wir mit der Situation verantwortungsvoll umgegangen sind und auch offen darüber berichtet haben, was bei uns passiert.»

Quelle: dpa

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Mädchenmord: Wieder aufgerollte Ermittlungen stocken https://www.arabella-bayern.de/maedchenmord-wieder-aufgerollte-ermittlungen-stocken-1496810/ Thu, 23 Jan 2025 04:00:37 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352594

Die von der Kripo Kempten neu aufgerollten Ermittlungen im Mordfall Sonja Hurler sind ins Stocken geraten. Seit Ende 2023 warten die Ermittler nun auf Ergebnisse einer DNA-Reihenuntersuchung, durch die sie sich neue Erkenntnisse im Allgäuer Cold Case versprochen hatten. Das 13-jährige Mädchen wurde im Jahr 1981 Opfer eines Sexualtäters.

Die Auswertung sei noch immer nicht abgeschlossen. Wie viel Zeit sie noch in Anspruch nähme, sei nicht abzusehen, teilte die Polizei mit. «Ein Grund für die lange Auswertdauer liegt darin, dass aktuelle Fälle, insbesondere aktuelle Kapitaldelikte, von der Rechtsmedizin vorrangig bearbeitet werden müssen.»

Opfer eines Sexualtäters

Nach einem Streit mit ihrer Mutter machte sich das Mädchen nachts zu Fuß auf den Weg zum Haus ihrer Großmutter. Dort kam die 13-Jährige nie an. Die Leiche wurde später bei einer Scheune gefunden. 

Die Polizei forderte 300 Männer, die zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Stelle wohnten, an der das Mädchen verschwunden ist, im Rahmen einer Reihenuntersuchung zu einer Speichelprobe auf. Wieder aufgerollt wurde der Fall von den Ermittlern, nachdem sie eine neue DNA-Spur in dem Fall sicherstellen konnten.

Quelle: dpa

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Politik fordert Aufklärung nach Gewalttat in Aschaffenburg https://www.arabella-bayern.de/frage-zu-motiv-im-fokus-nach-gewalttat-in-aschaffenburg-1496795/ Thu, 23 Jan 2025 07:04:59 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352577

Nach der Messerattacke mit zwei Toten und drei Verletzten im bayerischen Aschaffenburg dringen Politiker auf rasche Aufklärung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilte nach einem Treffen mit den Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei im Kanzleramt mit: «Wir werden diesen Fall schnell aufklären und die nötigen Konsequenzen ziehen. Jetzt.» 

In einem Park in Aschaffenburg waren am Mittwoch ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann getötet sowie zwei weitere Menschen schwer verletzt worden. Verdächtig ist ein 28-Jähriger mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der festgenommen wurde. Der Mann war laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ausreisepflichtig. Anfang Dezember 2024 habe er gegenüber den Behörden schriftlich angekündigt, ausreisen zu wollen. 

In einem Monat ist Bundestagswahl. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz forderte «politische klare Antworten». Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck - Kanzlerkandidat der Grünen - mahnte, «die zuständigen Behörden in Bayern» müssten jetzt «unverzüglich aufklären». AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel schrieb bei X: «Meine Gedanken sind bei den Angehörigen & Verletzten. Remigration jetzt!» FDP-Fraktionschef Christian Dürr forderte im Redaktionsnetzwerk Deutschland schnellstmöglich ein Treffen der Innenminister von Bund und Ländern. 

Im Fokus der Ermittler steht derweil die Suche nach dem Tatmotiv. Zeugen müssen befragt und Spuren ausgewertet werden. Zudem dürfte der verdächtige 28-Jährige am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Ob er gewillt ist, sich dort zu seinen Gründen für die Attacke zu äußern, ist ungewiss. Auch die Frage nach seiner Schuldfähigkeit zur Tatzeit dürfte die Ermittler beschäftigen. 

Plötzlicher Angriff auf Wehrlose 

Der womöglich psychisch labile Afghane soll am Mittwochmittag in einem beliebten Innenstadtpark einen Jungen einer Kindergartengruppe mit einem Küchenmesser angegriffen haben - «unvermittelt und gezielt», wie Herrmann nach der Tat sagte. Ein Zweijähriger marokkanischer Herkunft starb. 

Zudem wurde ein 41-jähriger Deutscher tödlich verletzt. «Wir gehen gegenwärtig davon aus, dass dieser Mann zum Schutz der anderen Kinder mutig eingeschritten ist, sich gegen den Täter gewandt hat und dann von diesem Täter selbst tödlich verletzt wurde», sagte Herrmann.

Verletzt wurden zudem ein zweijähriges Mädchen aus Syrien und ein 72-jähriger Mann. Eine 59 Jahre alte Erzieherin der Kinder brach sich bei ihrer Flucht einen Arm.

Der Verdächtige wurde kurz nach der Gewalttat festgenommen, das Messer sichergestellt. Die Polizei sperrte den Park stundenlang ab und sicherte Spuren.

Fragen zur Ausreisepflicht

Laut Herrmann hatte es bei dem Tatverdächtigen ein Dublin-Verfahren gegeben, das aber nicht zeitgerecht abgeschlossen werden konnte. Das Dublin-Verfahren ist ein Bestandteil des gemeinsamen europäischen Asylsystems. Eine der Regelungen besagt, dass in vielen Fällen der Staat für die Abwicklung des Asylverfahrens zuständig ist, in dem der Geflüchtete zuerst EU-Boden betreten hat.

Zwar hatte der Mann nach seiner Einreise im November 2022 einen Asylantrag gestellt, wie Herrmann sagte. Doch sein Verfahren sei abgeschlossen worden, nachdem er selbst Anfang Dezember 2024 den Behörden schriftlich angekündigt habe, ausreisen zu wollen.

Laut Herrmann gab er dabei an, beim afghanischen Generalkonsulat die nötigen Papiere besorgen zu wollen. Daraufhin sei er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zur Ausreise aufgefordert worden. Ausgereist sei er aber noch nicht, laut Herrmann war er «weiter offensichtlich auch in psychiatrischer Behandlung». Die weiteren Details müssten in den nächsten Tagen noch genau geklärt werden.

Den Angaben zufolge war der 28-Jährige bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gab es bislang allerdings keine Hinweise auf eine radikale Gesinnung des Mannes. 

Messerattacke erinnert an Fall in Würzburg

Die Tat erinnert an einen tödlichen Messerangriff auf Passanten in Würzburg am 25. Juni 2021. Damals hatte ein psychisch kranker Mann arglose Menschen in der Innenstadt mit einem Messer attackiert. Drei Frauen starben, neun Menschen wurden verletzt und viele weitere traumatisiert.

Quelle: dpa

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Hoffenheim stolz auf Bischofs Bayern-Wechsel https://www.arabella-bayern.de/hoffenheim-stolz-auf-bischofs-bayern-wechsel-1496768/ Thu, 23 Jan 2025 02:25:35 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250123-930-352537

Hoffenheims Supertalent Tom Bischof wechselt bald zum Bundesligarivalen aus München – und zumindest ein Kollege freut sich darüber. Auswirkungen auf die Mannschaft habe der angekündigte Wechsel nicht, sagte TSG-Verteidiger Kevin Akpoguma. «Wir sind alle sehr stolz und sehr froh, einen Spieler bei uns in den Reihen zu haben, der ab Sommer für den größten Club der deutschen Bundesliga-Geschichte auftreten darf.»

Bischof sei ein Junge, der bis zur letzten Minute in dieser Saison alles für uns geben werde. Man solle ihm «alles Gute für seine große Aufgabe wünschen», sagte der 29 Jahre alte Akpobuma. Sein zehn Jahre jüngerer Mitspieler wechselt im Sommer ablösefrei zum Rekordmeister FC Bayern München.

Gut entwickelt

«Er ist ein unglaublich guter Junge. Wir sollten wirklich stolz sein, dass er sich aus Hoffenheim raus so gut entwickelt hat», sagte Hoffenheims Trainer Christian Ilzer. «Aus Trainersicht hätte ich Tom sehr, sehr viel länger noch hier gehabt.» Der Junioren-Nationalspieler werde, sagte der TSG-Coach aus Österreich, «bis zum letzten Moment seines Hoffenheimer Weges alles für diesen Club tun.

In dieser Saison ist Bischof Stammspieler und Leistungsträger bei der TSG. Mit nur 16 Jahren und 264 Tagen debütierte er für Hoffenheim im Oberhaus – als drittjüngster Bundesliga-Spieler der Geschichte. Auch im Europa-League-Heimspiel gegen Tottenham Hotspur heute um 18.45 Uher (RTL+) setzt Ilzer auf Bischof.

Quelle: dpa

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Bisher kein Cannabisclub in Bayern https://www.arabella-bayern.de/bisher-kein-cannabisclub-in-bayern-1496735/ Wed, 22 Jan 2025 23:05:43 +0000 urn:newsml:dpa.com:20090101:250122-930-352511 In Bayern ist nach einem Bericht der Mediengruppe Ippen Media bisher keine einzige gemäß Cannabis-Gesetz mögliche nicht-kommerzielle Anbauvereinigung genehmigt worden. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor, berichtet Ippen Media. Demnach laufen im Freistaat aktuell noch 29 Genehmigungsverfahren, ein Antrag wurde bereits abgelehnt. Das für die Genehmigung zuständige Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigte der Mediengruppe diese Zahlen. Seit 1. Juli 2024 können diese sogenannten Cannabis-Clubs dazu einen Antrag in dem jeweiligen Bundesland stellen. Das zuständige Landesamt bestätigte der Mediengruppe, dass im Freistaat bis zum 22. Januar kein Cannabis-Club genehmigt wurde. Das liege vor allem an den Bestimmungen des bundesweiten Cannabis-Gesetzes. Es mache eine umfangreiche und zeitaufwändige Prüfung der Antragsunterlagen erforderlich. Diese Prüfung geschehe «sehr verantwortungsvoll».

Ablehnung wegen Vereinsstrukturen

In Bayern hatte das LGL im November das Nein zur Genehmigung des Cannabis Social Club CSC-Minga mit der Satzung des Vereins begründet. Darin stand, dass sich nicht jedes Vereinsmitglied auch tatsächlich aktiv am Anbau beteiligen müsse, sondern alternativ beispielsweise auch bei Social-Media-Aktivitäten helfen könne. Diese Satzung widerspreche den gesetzlichen Vorgaben, schrieb das LGL in seinem Ablehnungsbescheid. Der Verein hatte die Entscheidung des LGL in einem offenen Brief «empörend und inakzeptabel» genannt. Die bis Dezember 2024 meisten Genehmigungen erteilten dem Papier zufolge Niedersachsen (20) und Nordrhein-Westfalen (25). Insgesamt waren bis Dezember 83 Anträge positiv beschieden worden, 349 waren noch offen. Der Stand für Januar war hier nicht bekannt. Nach den Daten der Bundesregierung hatte bis Dezember auch das Saarland keine Genehmigung erteilt. Hessen wird ebenso in der Liste mit null Genehmigungen aufgeführt, das Land habe aber seit Januar mindestens zwei Clubs genehmigt, schreibt Ippen Media unter Berufung auf das Regierungspräsidium in Darmstadt. Quelle: dpa]]>