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Welche Sonnencreme-Mythen stimmen und welche nicht?
Gute Sonnencreme ist teuer
Teuer ist nicht immer gleich bessere Qualität. Vor allem nicht bei Sonnencreme. Laut Stiftung Warentest sind oft günstige Cremes die Testsieger, während teurere Produkte meist sogar durchfallen.
Im Schatten brauche ich keinen Sonnenschutz
Auch wenn die Sonne einen nicht direkt anstrahlt, im Schatten gibt es UV-Strahlen. Denn Wolken halten die Strahlen nicht ab und selbst durch einen Sonnenschirm dringen noch etwa 50 Prozent der UV-Strahlen. Ein Platz im Schatten schützt deshalb nie vor einem Sonnenbrand.
Sonnencreme braucht eine halbe Stunde, um zu wirken
Stimmt heute nicht mehr: Moderne Produkte enthalten physikalische oder mineralische UV-Filter. Das sind mikroskopisch kleine Partikel, die sich wie winzige Spiegel auf der Haut verteilen und die Sonnenstrahlen streuen und reflektieren. Sie wirken schon nach wenigen Sekunden.
Mit Lichtschutzfaktor 30 bin ich 30 Mal länger geschützt
Das stimmt nicht. Den Lichtschutzfaktor auf der Verpackung erreichen wir nie. Theoretisch heißt es: Mit Lichtschutzfaktor 30 kann man 300 Minuten in der Sonne bleiben. Denn: Die Eigenschutzzeit der Haut beträgt 10 Minuten, mal 30 macht 300 Minuten. Aber in der Realität cremen wir viel weniger ein. Ein Erwachsener müsste sechs Esslöffel Creme auf seinem Körper verteilen. Experten schätzen, dass wir mit zu wenig Sonnencreme meist nur einen Lichtschutzfaktor von 8 oder weniger erreichen.
Sonnencreme sollte dicker aufgetragen werden als normale Creme
Im Idealfall sollten auf jeden Quadratzentimeter Haut zwei Milligramm Creme aufgetragen werden. Das entspricht etwa drei Esslöffeln für einen Erwachsenen und sollte mindestens alle zwei Stunden erneuert werden.
Die Sonnencreme vom letzten Jahr kann noch verwendet werden
Das kommt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum an. Eine ungeöffnete Packung ist zwei Jahre haltbar. Wurde sie im letzten Sommer benutzt, sollte sie nicht mehr verwendet werden.
Wenn die Sonnencreme komisch riecht, gehört sie in den Müll. Auch wenn sich die Creme in dick und dünn getrennt hat - also wenn sich Öl oder Wasser absetzt, oder wenn sich die Farbe verändert hat. Die Sonnencreme am besten kühl lagern und vor Sand schützen, sonst gelangen Keime in die Creme.
Wasserfeste Sonnencremes gibt es nicht
Stimmt. Auch wenn wasserfest drauf steht, geht bei jedem Baden oder starkem Schwitzen etwas Creme ab. Es ist also durchaus sinnvoll, die Sonnencreme nach dem Baden erneut aufzutragen. "Wasserfeste" Sonnencreme gibt es also nicht.
Nur Sonnencreme mit niedrigem Lichtschutzfaktor macht braun
Falsch. Auch mit hohem Faktor werden wir richtig braun. Aber: Das funktioniert nur, wenn Lichtschutzfaktor und Sonneneinstrahlung zusammenpassen. Das heißt: Wer sich mit Lichtschutzfaktor 50 in den Schatten setzt, bleibt eher blass.
Vorgebräunte Haut braucht weniger Sonnencreme
Stimmt - aber der Effekt ist sehr gering. Die Bräunung der Haut ist eine Schutz-Reaktion des Körpers auf die Sonnenstrahlung. In der Haut wird Melanin gebildet, um die tieferen Hautschichten vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen. Wenn ihr zum Beispiel einen mittleren Hauttyp haben, lässt sich euer eigener Lichtschutzfaktor durch gebräunte Haut maximal um den Faktor 3 bis 4 steigern.
Sonnencreme kann zu Vitamin-D-Mangel führen
Unwahrscheinlich. Der Körper bildet Vitamin D in der Haut unter Einwirkung von Sonnenlicht. Eine Sonnencreme kann dazu führen, dass der Körper weniger Vitamin D bildet. Ein Vitamin-D-Mangel ist aber deshalb nicht zu erwarten.