Fasching in Bayern: Traditionen, Bräuche und närrische Highlights
Wenn sich Bayern in bunte Kostüme wirft, die Faschingswägen durch die Straßen ziehen und süße Krapfen vernascht werden, ist klar: Die närrische Zeit hat begonnen! Der bayerische Fasching verbindet uralte Bräuche mit ausgelassenem Feiern – eine Tradition, die tief in der Kultur des Freistaats verwurzelt ist.
Die Ursprünge des Faschings: Von Geistervertreibung bis Fastenzeit
Ursprünglich diente der Fasching dazu, böse Wintergeister zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen. Später bekam das bunte Treiben eine neue Bedeutung: Der Fasching wurde zur letzten großen Feier vor der 40-tägigen Fastenzeit, in der früher auf Fleisch, Alkohol und Süßigkeiten verzichtet wurde.
Das Wort „Karneval“ kommt vom lateinischen „carne vale“, was so viel bedeutet wie „Fleisch, lebe wohl“ – ein Hinweis auf den bevorstehenden Verzicht. In Bayern ist jedoch der Begriff Fasching geläufiger, während in Franken auch die Fastnacht gefeiert wird.
Bayerische Faschingstraditionen: Vom Maskenball bis zum Umzug
Heute steht der Fasching in Bayern vor allem für Feiern, Verkleiden und ausgelassene Stimmung. Dabei gibt es zahlreiche traditionelle Veranstaltungen:
Prunksitzungen – Faschingsvereine präsentieren humorvolle Büttenreden, Tanzgruppen und Showeinlagen.
Faschingsumzüge – In vielen Städten ziehen bunt geschmückte Wägen durch die Straßen, oft begleitet von maskierten Gruppen, die Süßigkeiten ins Publikum werfen. Ist eine Brauerei mit dabei, gibt’s manchmal sogar frisches Bier!
Maskenbälle – Echte Klassiker des bayerischen Faschings, bei denen geheimnisvolle Masken und elegante Outfits die Hauptrolle spielen.
Süße Tradition: Ohne Krapfen kein Fasching!
Was in Köln die Kamelle sind, ist in Bayern der Faschingskrapfen. Das süße Hefegebäck, gefüllt mit Marmelade, Vanille oder Schokolade, gehört zu jeder Faschingsfeier dazu. Früher waren Krapfen eine der letzten Gelegenheiten, vor der Fastenzeit noch einmal richtig zu schlemmen.
Faschingshöhepunkte in Bayern
Der bayerische Fasching erreicht seinen Höhepunkt an diesen Tagen:
Weiberfasching (27. Februar 2025) – Traditionell übernehmen hier die Frauen das Zepter. In vielen Orten werden symbolisch die Krawatten der Männer abgeschnitten.
Rosenmontag (03. März 2025) – Der größte Faschingsumzug Bayerns zieht durch Würzburg, aber auch in München, Augsburg und anderen Städten wird gefeiert.
Faschingsdienstag (04. März 2025) – Der letzte große Feierrausch, bevor am Aschermittwoch alles vorbei ist. In vielen Orten gibt es an diesem Tag den traditionellen „Kehraus“, ein Fest zum Ausklang der Faschingszeit.
Bayerischer Fasching vs. Rheinischer Karneval
Während der Kölner Karneval von festen Figuren wie dem Dreigestirn (Prinz, Bauer, Jungfrau) geprägt ist, liegt der Fokus in Bayern auf den traditionellen Maskenbällen und Umzügen. Zudem unterscheidet sich der Narrenruf: Statt „Alaaf“ heißt es hier „Helau“ oder „Awaaf“ – je nach Region.